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Solipsismus
Egoismus; Bewusstseinsinhalt (umgangssprachlich)

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Sol|ip|sịs|mus auch: So|lip|sịs|mus 〈m.; -; unz.; Philos.〉 Lehre, dass das subjektive Ich das allein wirkliche sei u. alle anderen Ichs nur dessen Vorstellungen [<lat. solus „allein“ + ipse „selbst“]

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So|lip|sịs|mus, der; - [zu lat. solus (solo) u. ipse = selbst] (Philos.):
erkenntnistheoretische Lehre, die alle Gegenstände der Außenwelt u. auch sogenannte fremde Ichs nur als Bewusstseinsinhalte des als allein existent angesehenen eigenen Ichs sieht.
Dazu:
so|lip|sịs|tisch <Adj.>.

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Solipsịsmus
 
[lateinisch solus »allein« und ipse »selbst«] der, -, Philosophie: extreme erkenntnistheoretische Position des Subjektivismus, die davon ausgeht, dass einzig das Ich mit seinen Erlebnissen wirklich sei und die Gesamtheit der wahrgenommenen Außenwelt bloße Vorstellung (G. Berkeley, J. G. Fichte: »subjektiver Idealismus«; Richard von Schubert-Soldern, * 1852, ✝ 1884: »theoretischer Egoismus«). Ein praktisch-ethischer Solipsismus (oder Egoismus), der davon ausgeht, dass nur das Wert hat, was dem eigenen Selbst zugute kommt, wurde in radikaler Form von M. Stirner vertreten.
 
Als methodisches Prinzip (Rückgang auf das Ich als ersten sicheren Ausgangspunkt des Wissens) findet sich ein Solipsismus bei R. Descartes und später bei H. Driesch. H. Rickert widerlegt den Solipsismus, weil das »Selbst« nur in Abhebung zu Sozialem verstehbar sei, nach J.-P. Sartre erfolgt die Anerkennung des Anderen im Schamgefühl, vermittelt durch den Blick des Anderen. In der analytischen Philosophie wurde der Solipsismus zu den selbstwidersprüchlichen und daher sinnlosen Aussagen gezählt.

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So|lip|sịs|mus, der; - [zu lat. solus (↑solo) u. ipse = selbst] (Philos.): erkenntnistheoretische Lehre, die alle Gegenstände der Außenwelt u. auch so genannte fremde Ichs nur als Bewusstseinsinhalte des als allein existent angesehenen eigenen Ichs sieht.

Universal-Lexikon. 2012.