Akademik

Hakenkreuz
Swastika

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Ha|ken|kreuz 〈n. 11
1. Kreuz mit vier gleich langen Balken, deren Enden rechtwinklig od. leicht gerundet abgebogen sind
2. Symbol des Nationalsozialismus

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Ha|ken|kreuz, das:
a) gleichschenkliges Kreuz mit vier in die gleiche Richtung weisenden, rechtwinklig geknickten, spitzwinkligen od. abgerundeten Armen;
b) Hakenkreuz (a) als Symbol der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei:
-e an eine Wand schmieren.

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Hakenkreuz,
 
Sanskrit Swạstika [»heilbringendes Zeichen«], lateinisch Crụx gammata, altenglisch Fylfot ['fɪlfɔt], althochdeutsch Fỵrfos [»Vierfuß«], Kreuz, dessen vier gleich lange Balken rechtwinklig oder bogenförmig gestaltet sind, sodass es wie ein laufendes Rad erscheint.
 
Als Symbol kommt das Hakenkreuz sowohl in Europa, Asien, vereinzelt ostwärts bis Polynesien (Marquesasinseln), selten in Afrika und Mittelamerika vor. In Indien erscheint es (als Glückssymbol) in der Induskultur von Mohenjo-Daro und Harappa (um 2500-1500 v. Chr.). Im indischen Buddhismus bedeuten rechtsgeflügelte Hakenkreuze Aufstieg, Geburt, Glück, linksgeflügelte Hakenkreuze Niedergang, Vergehen, Tod. Es ist gedeutet worden als Sonnenrad, Thors Hammer, als doppelte Wolfsangel, sich kreuzende Blitze, Spiralmotiv. Seine Funktion ist wohl ähnlich der anderer Glücks- und Heilszeichen wie des Drudenfußes (Pentagramm) oder des Hexagramms.
 
Im 20. Jahrhundert wurde das Hakenkreuz verschiedentlich zum Symbol von national-revolutionären Bewegungen; als solches erscheint es etwa auf den Banknoten der Kerenski-Regierung (1917), auf finnische und lettische Orden und auf den Flugzeugen dieser Länder als militärische Hoheitszeichen (»Baltisches Kreuz«). Völkische Gruppierungen in Österreich und Deutschland machten im Gefolge der Theorien Guido von Lists (* 1848, ✝ 1919) ein rechtsgeflügeltes, angeblich »arisches Symbol« seit der Jahrhundertwende zum Feldzeichen des Antisemitismus (Templerorden des Lanz von Liebenfels, Thulegesellschaft). Aus den völkisch-antisemitischen Gruppierungen übernahm A. Hitler das Hakenkreuz und monopolisierte es schließlich für die NSDAP (Hakenkreuzflagge); Emblem der faschistischen Bewegungen in Ungarn, Schweden, den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Auch nach 1945 wird das Hakenkreuz von neofaschistischen Bewegungen verwendet.
 
Literatur:
 
L. Wilser: Das H. nach Ursprung, Vorkommen u. Bedeutung (1918, Nachdr. 1981);
 W. Scheuermann: Woher kommt das H.? (7.-10. Tsd. 1933, Nachdr. 1983);
 J. Lechler: Vom H. Die Gesch. eines Symbols (21934);
 D. Pélassy: Le signe nazi. L'univers symbolique d'une dictature (Paris 1983).
 

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Ha|ken|kreuz, das: a) gleichschenkliges Kreuz mit vier in die gleiche Richtung weisenden, rechtwinklig geknickten, spitzwinkligen od. abgerundeten Armen: Fritz und Elfie schenkten mir ein H. mit Perlen, das alte schöne hinduistische Symbol für Leben (Praunheim, Sex 209); b) Hakenkreuz (a) als Symbol der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei: -e an eine Wand schmieren; er ... wurde eingekeilt zwischen Leuten, die das von ihm verachtete, belächelte H. anstecken hatten (Kühn, Zeit 257); Jeder brachte Gegenstände mit, die er für »typisch deutsch« hielt: Markstücke, Biergläser, Beethovenplatten, Bauhausbilder, -e (Zeit 7. 1. 99, 49); -e und antisemitische Aufschriften. Man kann sie heute an vielen Stellen auf den Straßen polnischer Städte finden (Zeit 3. 12. 98, 10).

Universal-Lexikon. 2012.