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Um|bruch ['ʊmbrʊx], der; -[e]s, Umbrüche ['ʊmbrʏçə]:grundlegende Änderung:
die Entdeckung des Atoms kennzeichnet einen Umbruch in der Geschichte der Naturwissenschaften; das gesamte Gesellschaftssystem befindet sich in einem massiven Umbruch.
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Ụm|bruch 〈m. 1u〉
1. grundlegende Änderung, Umwandlung (bes. politisch)
2. 〈Typ.〉
2.1 das Umbrechen
2.2 umbrochener Satz
3. 〈Bgb.〉 eine um den Schacht herumführende Strecke für den Umlauf der Förderwagen von der einen Schachtseite zur anderen
● den \Umbruch machen den Schriftsatz umbrechen
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Ụm|bruch, der; -[e]s, Umbrüche:
1. grundlegende Änderung, Umwandlung, bes. im politischen Bereich:
politische, gesellschaftliche Umbrüche;
sich im U. befinden;
im U. sein.
2. <o. Pl.> (Druckw.)
a) das Umbrechen:
den U. machen, vornehmen;
den U. lesen.
3. (Landwirtsch.) das Umbrechen der Ackerkrume.
4. (Bergbau) um einen Schacht herumgeführte Strecke.
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I Umbruch,
1) Bergbau: U.-Strecke, Strecke zum Zweck der Umfahrung eines Schachtes oder eines anderen steil einfallenden Grubenbaues.
3) grafische Technik: im Bleisatz das Herrichten von fertigen Druckseiten durch Ein- und Zusammenbau von Satzspalten, Klischees u. Ä. sowie Hinzufügen von Seitenzahlen und Kolumnentiteln (Umbrechen); wird in der Setzerei vom Metteur (Mettage) ausgeführt. Beim Fotosatz und Computersatz entfällt v. a. bei einfachem Satz ein manueller U.; der Text wird mit speziellen U.-Programmen automatisch umbrochen. Bei stark gegliedertem und/oder bebildertem Satz wird mit Papierausdrucken (Fahnen) des Satzes und mit Andrucken der Abbildungen ein Klebe-U. erstellt, nach dessen Vorgaben dann die Text- und Bildfilme passgenau und standgerecht zur Kopiervorlage montiert werden. Der Trend geht jedoch auch bei schwierigerem Satz zum Bildschirm-U. (im Zeitungssatz schon völlig ausgeprägt), wobei auch die Abbildungen in digitalisierter Form vorliegen. Die Seiten werden dann am Bildschirm so dargestellt, wie sie im Druck erscheinen (Desktop-Publishing, Textverarbeitung). Bei Zeitungen und Zeitschriften geschieht der U. nach Gesichtspunkten der wirksamen Platzierung der redaktionellen Beiträge und der Anzeigen sowie der ansprechenden Gestaltung der Seite (Aufmachung) nach den Angaben eines besonderen U.-Redakteurs oder Layouters (U.-Spiegel).
4) Landwirtschaft: das durch Pflugarbeit bewirkte Wenden (Umbrechen) der Ackerkrume beziehungsweise der Wiesennarbe.
II
Umbruch
[engl. make up], das Einrichten von Druckseiten durch Zusammenbau von Satzspalten, Einbau von Abbildungen sowie Hinzufügen von Seitenzahlen und Kolumnentiteln. Dabei müssen typographische Fehler, wie etwa Hurenkinder und Schusterjungen vermieden werden. Beim Computersatz wird der Umbruch mit speziellen Umbruchprogrammen (Layoutprogramm) ausgeführt. Die Seiten werden dann am Bildschirm so dargestellt, wie sie später im Druck erscheinen (Desktop Publishing, DTP).
TIPP:
In ihrer Standardeinstellung nehmen Textverarbeitungsprogramme kontinuierlich einen Seitenumbruch im Hintergrund vor. Diese Funktion lässt sich allerdings in bestimmten Ansichten auch deaktivieren, was dann zu fehlerhaften Seiteneinteilungen und -zählungen führen kann. Dies gilt allerdings nur für die Bildschirmausgabe; beim Druck wird neu eingeteilt und gezählt.
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Ụm|bruch, der; -[e]s, Umbrüche: 1. grundlegende Änderung, Umwandlung, bes. im politischen Bereich: politische, gesellschaftliche Umbrüche; Noch ist der U. im Verhältnis zwischen beiden Staaten, der mit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 eingesetzt hat, nicht abgeschlossen (FAZ 4. 11. 97, 7); Sollen die zerteilten Deutschen wirklich das letzte Volk sein, das den U. der Zeiten begreift? (Augstein, Spiegelungen 75); durch den U. werden auch die bisherigen landwirtschaftlichen Strukturen verändert (natur 10, 1991, 26); sich im U. befinden; im U. sein. Die gesamte SPD im Lande ist im U. begriffen und formiert sich ... organisatorisch wie inhaltlich neu (FAZ 23. 6. 98, 1). 2. <o. Pl.> (Druckw.) a) das Umbrẹchen: Der U. war beendet, und in der Nacht sollte mit dem Druck begonnen werden (Leonhard, Revolution 243); den U. machen, vornehmen; b) umbrochener ↑Satz (3 b): den U. lesen. 3. (Landw.) das Umbrechen der Ackerkrume. 4. (Bergbau) um einen Schacht herumgeführte Strecke.
Universal-Lexikon. 2012.