Akademik

Kiez
Stadtviertel; Ortsteil; Quartier; Viertel; Stadtteil

* * *

Kiez 〈m. 1; bes. berlin.〉
1. alter Stadtteil
2. Gegend od. Straße, in der Prostitution betrieben wird, „Strich“
[nordostdt., Bez. für „Vorstadt, in der die Fischer wohnen“, aus dem Wendischen]

* * *

Kiez, der; -es, -e [H. u.]:
1. (nordostd., bes. berlin.) Stadtteil, [abgelegener] Ort:
sie kennt ihren K. genau.
2. (Jargon) Rotlicht-, Amüsier-, Vergnügungsviertel:
in einem Hotel auf dem K.

* * *

I
Kiez,
 
Strich.
II
Kiez
 
[nordostdeutsch, aus slawisch], Kietz, kleine Auenrandsiedlung in Form einer gedrängten kurzen Dorfzeile, im slawischen Siedlungsgebiet rechts der Elbe aus der Zeit 600-900, besonders in der Mark Brandenburg; entstand neben Burgen als Wohnsitz niederer Dienstleute slawischer Abkunft (meist Fischer, daher Fischerkiez), die zu Diensten auf der Burg verpflichtet waren. - Manche Kieze wurden zu Vorstädten; danach regionale Bezeichnung (besonders in Berlin) für bestimmte Stadtteile.

* * *

Kiez, der; -es, -e [H. u.]: 1. (nordostd., bes. berlin.) Stadtteil, [abgelegener] Ort: anders als die Mädels, die ich kenne, bist ja auch aus einem anderen K. (Brentano, Chindler 405); Die Frau lebt seit 23 Jahren in ihrer Zweizimmerwohnung im Bezirk Wilmersdorf und kennt ihren K. (Spiegel 21, 1992, 111). 2. (Jargon) Rotlicht-, Amüsier-, Vergnügungsviertel: Der K. ist unpersönlicher geworden. Peepshows, Spielautomaten - alles Dinge, die man alleine macht (tango 9, 1984, 13); Ich wohnte in einer Absteige auf dem K. (Eppendorfer, Ledermann 112); Ernst ..., 17 Jahre, Gelegenheitsstrichjunge ..., Einführung durch einen Gleichaltrigen auf dem K. (Schmidt, Strichjungengespräche 11).

Universal-Lexikon. 2012.