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Nerv
Nerv [nɛrf], der; -s (fachspr. auch: -en), -en:
Faserstrang im Körper, der Reize zwischen dem Zentralnervensystem und dem übrigen Organismus vermittelt:
der Arzt hat mit der Spritze einen Nerv getroffen; gute, starke, schlechte Nerven (eine gute, schlechte nervliche Konstitution) haben; die Nerven behalten (ruhig und beherrscht bleiben).
Zus.: Geruchsnerv, Geschmacksnerv, Ischiasnerv, Sehnerv.

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Nẹrv
I 〈m. 23
1. 〈fachsprachl.: m. 16; Anat.〉 faser- bzw. strangartiges Gebilde zw. Gehirn, Rückenmark u. Körperteilen zur Weiterleitung von Reizen u. Bewegungsimpulsen
2. 〈fig.〉 geistige u. seelische Spannkraft
3. 〈Bot.〉 Strang von Leitbündeln, die das Skelett eines Pflanzenblattes bilden
4. 〈Zool.〉 Ader in den Flügeln von Insekten
5. 〈veraltet〉 Sehne
angreifen: dieses Gift, der Lärm greift die \Nerven an; die \Nerven behalten, nicht verlieren 〈fig.〉 die Ruhe, Fassung bewahren; der hat \Nerven! 〈umg.〉 er verlangt zu viel; was denkt er sich nur dabei?; seine \Nerven waren zum Zerreißen gespannt 〈fig.; eigtl.〉 seine Sehnen; er war sehr nervös, ungeduldig; den \Nerv (im Zahn) töten, ziehen; du tötest mir den \Nerv 〈fig.; umg.〉 dein Verhalten quält, belästigt mich, macht mich nervös; die \Nerven verlieren 〈fig.〉 die Fassung, Beherrschung verliereneiserne, gesunde, gute, starke \Nerven haben; keine \Nerven haben sehr nervös sein; schwache, überreizte \Nerven haben ● der Lärm, dieser Mensch fällt, geht mir auf die \Nerven 〈fig.; umg.〉 macht mich nervös, reizt mich, ist mir sehr lästig; mit den \Nerven fertig, herunter sein 〈umg.〉 übernervös, einem Zusammenbruch nahe sein; \Nerven wie Bindfäden, Stricke, Drahtseile sehr gute Nerven haben, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen
[<lat. nervus „Sehne, Flechse, Band“]

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Nẹrv , der; -s (fachspr. auch: -en), -en […fn̩] [im 16. Jh. = Sehne, Flechse < lat. nervus, Nervus; die med. Bed. seit dem 18. Jh. wohl unter Einfluss von gleichbed. engl. nerve]:
1. aus parallel angeordneten Fasern bestehender, in einer Bindegewebshülle liegender Strang, der der Reizleitung zwischen Gehirn, Rückenmark u. Körperorgan od. -teil dient:
vegetative -en;
den N. [im Zahn] töten;
den N. haben, etw. zu tun (ugs.; den Mut, die Frechheit besitzen, etw. zu tun);
jmdm. den [letzten] N. rauben/töten (ugs.; jmdn. durch sein Verhalten belästigen, nervös machen).
2. das, was das Wesen einer Sache, Person ausmacht:
der Nerv der Zeit.
3. <Pl.> nervliche Konstitution:
starke -en;
seine -en haben versagt;
meine -en halten das nicht aus;
das kostet -en (greift die nervliche Konstitution an);
seine -en waren zum Zerreißen gespannt (er war in einem Zustand äußerster Anspannung);
sie hat die besseren -en;
für, zu etw. nicht die -en (die erforderliche nervliche Konstitution) haben;
dieser Film geht an die -en;
der Lärm zerrt an meinen -en;
völlig mit den -en fertig sein;
die, jmds. -en liegen blank (jmd. ist sehr gereizt);
die -en behalten, verlieren (die Ruhe, die Beherrschung bewahren, verlieren);
[vielleicht] -en haben (ugs. emotional; in seinem Verhalten, seiner Handlungsweise, seinen Forderungen o. Ä. auf seltsame Ideen kommen);
-en haben wie Drahtseile/Stricke (ugs. emotional; über eine äußerst robuste, jeder Belastung standhaltende nervliche Konstitution verfügen);
-en zeigen (ugs.; die bisher gezeigte Konzentration, Beherrschung, Kontrolle über sich selbst zu verlieren beginnen; nervös werden);
jmdm. auf die -en gehen/fallen (ugs.; jmdm. äußerst lästig werden).
4.
a) (Bot.) Blattader;
b) (Zool.) Ader (3 b).

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Nẹrv, der; -s, -en [...fn̩; im 16. Jh. = Sehne, Flechse < lat. nervus, ↑Nervus; die med. Bed. seit dem 18. Jh. wohl unter Einfluss von gleichbed. engl. nerve]: 1. aus parallel angeordneten Fasern bestehender, in einer Bindegewebshülle liegender Strang, der der Reizleitung zwischen Gehirn, Rückenmark u. Körperorgan od. -teil dient: motorische, vegetative -en; den N. [im Zahn] töten, ziehen, freilegen; Ü In jedem N. spürte Höfel die Krise ... Höfel fieberte an jedem N. (Apitz, Wölfe 83); *den N. haben, etw. zu tun (ugs.; den Mut, die Frechheit besitzen, etw. zu tun); jmdm. den [letzten] N. rauben/töten (ugs.; jmdn. durch sein Verhalten belästigen, nervös machen). 2. das, was das Wesen einer Sache, Person ausmacht: Das Buch ... traf den geheimen N. der Zeit (Friedell, Aufklärung 21); wie man diesem kühlen und gewiss verwegenen Burschen an den N. kann (Fr. Wolf, Menetekel 542). 3. <Pl.> nervliche Konstitution: starke, gute, schlechte, schwache -en; -en aus Stahl (ugs. emotional; eine starke nervliche Konstitution); meine -en halten das nicht aus; seine -en haben versagt, gingen ihm durch; die -en der Spieler lagen bloß (sie konnten nicht mehr ruhig u. beherrscht bleiben); seine -en waren zum Zerreißen gespannt (er war in einem Zustand äußerster Anspannung); sie hat die besseren -en; das kostet -en (greift die nervliche Konstitution an); er kennt keine -en (ugs.; hat eine sehr robuste nervliche Konstitution); für, zu etw. nicht die -en (die erforderliche nervliche Konstitution) haben; die -en behalten (ruhig u. beherrscht bleiben); er hat die -en (die Beherrschung, die Kontrolle über sich selbst) verloren; dieser Film geht an die -en; der Lärm zerrt an meinen -en; völlig mit den -en fertig, herunter, am Ende sein; *[vielleicht] -en haben (ugs. emotional; in seinem Verhalten, seiner Handlungsweise, seinen Forderungen o. Ä. auf seltsame Ideen kommen): erst tut ihr mir Butter drauf und dann Jod - ihr habt vielleicht -en (Ott, Haie 172); -en haben wie Drahtseile/Stricke (ugs. emotional; über eine äußerst robuste, jeder Belastung standhaltende nervliche Konstitution verfügen); -en zeigen (ugs.; die bisher gezeigte Konzentration, Beherrschung, Kontrolle über sich selbst zu verlieren beginnen; nervös werden); jmdm. auf die -en gehen/fallen (ugs.; jmdm. äußerst lästig werden). 4. a) (Bot.) Blattader; b) (Zool.) Ader (3 b).

Universal-Lexikon. 2012.