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Passage
Paragraf; Absatz; Passus; Paragraph; Abschnitt; Textabschnitt; Kapitel; Textstelle; Artikel; Durchgang; Durchfahrt

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Pas|sa|ge [pa'sa:ʒə], die; -, -n:
1. Reise mit Schiff oder Flugzeug (besonders über das Meer):
sie musste sich erst das Geld für die Passage nach Amerika verdienen.
Zus.: Schiffspassage.
2. (zwei Straßen verbindender) überdachter Durchgang (häufig als Ladenstraße):
Schaufenster in der Passage ansehen.
Syn.: Durchgang.
Zus.: Einkaufspassage.
3. fortlaufender, zusammenhängender Teil einer Rede oder eines Textes:
eine Passage abschreiben; größere Passagen aus dem »Faust« zitieren.
Syn.: Absatz, Abschnitt, Ausschnitt, Auszug, Partie, Stück.
Zus.: Textpassage.

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Pas|sa|ge 〈[ -ʒə] f. 19
1. Durchgang, Durchlass
2. Durchfahrt, Meerenge
3. Abschnitt eines Textes
4. überdachte Ladenstraße
5. Reise mit Schiff od. Flugzeug, besonders über das Meer, Überfahrt
6. 〈Astron.〉 = Durchgang (2)
7. 〈Mus.〉 Lauf, schnelle Tonfolge
8. 〈Hohe Schule〉 Gangart höchster Versammlung im Trab, bei der die Vorderbeine schwungvoll gehoben werden
[frz.]

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Pas|sa|ge [pa'sa:ʒə , österr. meist: …ʃ], die; -, -n [frz. passage, zu: passer, passieren; schon mhd. passāsche = Weg, Furt]:
1. <o. Pl.> das Durchgehen, Durchfahren, Passieren (1 b):
dem Schiff wurde die P. verwehrt.
2.
a) [schmale] Stelle zum Durchgehen, Durchfahren, Passieren (1 b);
b) überdachte kurze Ladenstraße für Fußgänger [die zwei Straßen verbindet].
3. große Reise mit dem Schiff od. dem Flugzeug über das Meer:
eine P. buchen.
4. fortlaufender, zusammenhängender Teil (bes. einer Rede od. eines Textes):
eine längere P. aus einem Buch zitieren;
sie hatte schwierige -n in ihrer Kür.
5. (Musik) auf- u. absteigende schnelle Tonfolge in solistischer Instrumental- od. Vokalmusik.
6. (Astron.) (von einem Gestirn) das Überschreiten des Meridians.
7. (Reiten) (als Übung der Hohen Schule) Form des Trabes, bei der die erhobenen diagonalen Beinpaare länger in der Schwebe bleiben.

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I
Passage
 
[pa'saːʒə; französisch, zu passer »überschreiten«] die, -/-n,  
 1) allgemein: 1) Durchfahrt, Durchgang; 2) fortlaufender, zusammenhängender Teil (v. a. einer Rede, eines Textes); 3) große Reise (z. B. mit dem Schiff).
 
 2) Baukunst: in der Großstadtarchitektur meist eine Ladenstraße, die durch einen Häuserkomplex führt. - Bereits im antiken Rom gab es oberhalb des Trajansforums Passagen in mehreren Etagen. Im Mittelalter ging dieser Baugedanke verloren, bis sich Leonardo da Vinci wieder damit beschäftigte. Zu allgemeiner Verbreitung gelangte die Passage erst im 19. Jahrhundert Städtebaulich bedeutend sind v. a. die Burlington Arcade in London (1818-19), die Galerie Saint-Hubert in Brüssel (1846-47), die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand (1867-77). Zu den wenigen, seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden Passagen gehört die Mädlerpassage in Leipzig (1912-14). Infolge der zunehmenden Schaffung von Fußgängerbereichen in den Stadtzentren kommt der Passage als attraktive Laden- und Einkaufspassage innerhalb der zeitgenössischen Architektur wieder wachsende Bedeutung zu (u. a. Zeil-Galerie »les facettes« in Frankfurt am Main, 1993 eröffnet).
 
Literatur:
 
J. F. Geist: Passagen. Ein Bautyp des 19. Jh. (41982).
 
 3) Musik: rasche, virtuose auf- oder absteigende Tonfolge in solistischer Instrumental- und Vokalmusik, sowohl als Tonleiterpassage als auch Akkordpassage.
 
 4) Reitsport: Figur der hohen Schule.
 
II
Passage
 
[französisch, pa'sɑ:dʒ(ə); wörtlich »Gang«], rasche Folge von Tönen, z. B. Tonleiterausschnitte oder gebrochene Akkorde (Arpeggio), meist in virtuosen Stücken. Das Üben derartiger Passagen (Pattern, Riff) bildet eine gute Vorbereitung zur Improvisation (Speichern von Figuren; Erlangung solider Spieltechnik).
 

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Pas|sa|ge [pa'sa:ʒə], die; -, -n [frz. passage, zu: passer, ↑passieren; schon mhd. passāsche = Weg, Furt]: 1. <o. Pl.> das Durchgehen, Durchfahren, Passieren (1 b): dem Schiff wurde die P. durch den Kanal verwehrt; Die P. der neuen Brücke verringert sich für Reise- und Güterzüge um die Hälfte auf durchschnittlich acht Minuten (NNN 28. 9. 87, 1). 2. a) [schmale] Stelle zum Durchgehen, Durchfahren, Passieren (1 b): eine gefährliche P.; der Lotse steuerte das Schiff sicher durch die enge P.; b) überdachte kurze Ladenstraße für Fußgänger [die zwei Straßen verbindet]: da ist eine P. ... Wenn Sie da durchgehen, kommen Sie in die Three-Lions-Street (Heim, Traumschiff 197); Er sprang aus dem Wagen, lief in die P. und blickte rechts und links in die Schaufenster (Bieler, Mädchenkrieg 281). 3. große Reise mit dem Schiff od. dem Flugzeug über das Meer: eine P. buchen; Ich habe meine P. bezahlt ... Sie können mich nicht von Bord werfen (Konsalik, Promenadendeck 400); er musste das Geld für die P. nach Amerika erst noch verdienen. 4. fortlaufender, zusammenhängender Teil (bes. einer Rede od. eines Textes): -n aus einer Rede abdrucken; eine längere P. aus einem Buch zitieren; einzelne -n auslassen, überlesen; sie hatte schwierige -n in ihrer Kür; Gelegentlich ... wurde er um die Übersetzung eines Wortes oder einer P. gebeten (W. Brandt, Begegnungen 131); die weniger gelungenen -n seines Lebens (H. Weber, Einzug 237); Winter mit außergewöhnlich milden -n (Saarbr. Zeitung 20. 12. 79, 16). 5. (Musik) auf- u. absteigende schnelle Tonfolge in solistischer Instrumental- od. Vokalmusik. 6. (Astron.) (von einem Gestirn) das Überschreiten des Meridians. 7. (Reiten) (als Übung der hohen Schule) Form des Trabes, bei der die erhobenen diagonalen Beinpaare länger in der Schwebe bleiben.

Universal-Lexikon. 2012.