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Art déco
Art dé|co 〈[a:r de:ko] f.; - -; unz.〉 dem Jugendstil folgende Stilrichtung in der Kunst u. bes. im Kunstgewerbe von etwa 1920 bis 1940 [verkürzt <frz. art décorative „dekorative Kunst“]

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Art dé|co [arde'ko: ], der u. das; - - [frz. art déco(ratif), aus: art (< lat. ars, Gen.: artis) = Kunst u. décoratif, dekorativ]:
künstlerische Richtung (bes. im Kunstgewerbe) in den Jahren von 1920 bis 1940.

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Art déco
 
[aːrdeː'ko, französisch] die,- -, von der internationalen Kunstgewerbeausstellung in Paris 1925 (»L'Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes«) abgeleiteter Begriff für dekorative künstlerische Tendenzen zwischen 1920 und 1930. Wie die Ausstellung selbst, von der sich progressive Entwerfer wie Le Corbusier kritisch distanzierten, lebte auch die Bewegung nicht von einheitlichen, konsequenten Vorstellungen etwa im Sinne von Funktionalität, sondern von der eklektischen Mischung sehr unterschiedlicher Komponenten. Der Art-déco-Stil war primär auf alle Bereiche der Innenausstattung, im weiteren Sinn auch auf Plakat- und Buchkunst sowie auf Malerei (Tamara de Lempicka) und Plastik (v. a. Kleinplastiken) gerichtet. In ihm lebten Elemente der Art nouveau fort, zum Teil noch realisiert durch Künstler der Zeit um 1900, die innerhalb der Art déco ihr Spätwerk vorstellten, wie etwa M. Dufrêne und R. Lalique.
 
In der Möbelkunst arbeiteten die Entwerfer der Art déco gern mit teuren und ungewöhnlichen Materialien. Zu den führenden unter ihnen zählen Émile-Jacques Ruhlmann (* 1879, ✝ 1933), Eileen Gray (* 1879, ✝ 1976) und Pierre Legrain (* 1889, ✝ 1929). Die Tapisserie erhielt u. a. durch Sonia Delaunay-Terk, die Silberschmiedekunst durch Jean Puiforcat (* 1879, ✝ 1945), Gérard Sandoz (* 1881, ✝ 1902), Jean Fouquet (* 1899) und Raymond Templier (* 1891, ✝ 1968) bedeutende Impulse, die Glaskunst durch R. Lalique und Maurice Marinot (* 1882, ✝ 1960). Gemeinsam ist allen Objekten eine geometrische Struktur, gemischt mit andersartigen - etwa floralen - Elementen. Verwandte Entwicklungen der zunächst ganz französischen Art déco finden sich in allen europäischen Ländern und den USA, dort besonders auch in der Architektur (Chrysler Building in New York, 1930 vollendet). In England wirkten sich ihre Einflüsse erst um 1930 aus, lebten dort aber bis in die späten Vierzigerjahre fort. Selbst japanische Firmen stellten für den Export Objekte in Art-déco-Manier her.
 
Literatur:
 
A. Bangert: Glas. Jugendstil u. Art Deco (1979);
 
Design contra Art Déco. 1927-1932, Jahrfünft der Wende, bearb. v. H. Wichmann (1993);
 R. Ströhle: Faszination Art deco (1993).

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Art dé|co [arde'ko], der u. das; - - [frz. art déco(ratif), aus: art (< lat. ars, Gen.: artis) = Kunst u. décoratif, ↑dekorativ]: künstlerische Richtung (bes. im Kunstgewerbe) in den Jahren von 1920 bis 1940.

Universal-Lexikon. 2012.