Akademik

Feinstruktur
Fein|struk|tur 〈f. 20
1. Struktur im Feinen, Gliederung bis ins Einzelne
2. 〈Phys.〉 die in Spektralapparaten höherer Auflösung beobachtbare Aufspaltung vieler Spektrallinien von Atomen in mehrere benachbarte Linien aufgrund der Wechselwirkung der Bahnbewegung der Valenzelektronen mit ihrer Spinbewegung
3. 〈Tech.〉 gitterartiger Aufbau eines Werkstoffs, Anordnung der Moleküle u. Atome im Kristallgitter

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Fein|struk|tur, die:
Struktur im Kleinen.

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Feinstruktur,
 
Physik: 1) der korpuskulare Aufbau der Materie im Bereich submikroskopischer Dimension (Feinstruktur der Materie); 2) Atom- und Kernspektroskopie: die in einem Spektrum bei Messung mit genügend hoher Auflösung auftretende Aufspaltung einer zunächst einheitlich erscheinenden Spektrallinie in mehrere Komponenten. Die Feinstruktur der Atomspektren ist die in Form von Dubletts, Tripletts usw. auftretende Multiplettstruktur der optischen Linien. Ursache dafür sind die im Atom aufgrund der Spin-Bahn-Wechselwirkung im Allgemeinen etwas verschiedener Anregungsenergiewerte der Energieniveaus (Terme) mit gleicher Hauptquantenzahl (n) aber verschiedener Bahndrehimpulsquantenzahl (l) und Elektronenspinquantenzahl (s), sodass bei Übergängen der Leuchtelektronen zwischen derartigen Multipletttermen mehrere eng benachbarte Linien entstehen, deren energetische Abstände im Energiebereich von 10-3 eV liegen. Das bekannteste Beispiel bildet die gelbe Natrium-D-Linie mit den beiden Komponenten D1 und D2 (Natriumdublett) bei 589,0 und 589,6 nm als Übergänge des Leuchtelektrons aus den Zuständen 2P3/2 und 2P1/2 in den Grundzustand 2S1/2 des Natriumatoms. Eine zusätzliche, noch feinere Aufspaltung ist die Hyperfeinstruktur.

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Fein|struk|tur, die: Struktur im Kleinen: die F. der Zellen.

Universal-Lexikon. 2012.