frị|schen 〈V.; hat〉
I 〈V. tr.〉
1. 〈poet.〉 erfrischen, beleben
2. 〈Met.〉 unedle Bestandteile durch Oxidation aus einer Eisenlegierung entfernen
II 〈V. intr.; Jägerspr.〉 gebären (Schwarzwild)
III 〈V. refl.; Jägerspr.〉 sich \frischen trinken (Schalenwild u. beim Hund)
[→ frisch]
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Frị|schen: in der Stahlherst. die oxidative Beseitigung störender Bestandteile im fl. Roheisen. Als Oxidationsmittel benutzt man Luft (Windfrischen) bzw. Sauerstoff (Sauerstofffrischen, z. B. für LD-Stahl), oder man setzt Schrott als Eisenoxidlieferant in offenen Wannen (Herdfrischen, z. B. für SM-Stahl) oder bei der Elektrostahlerzeugung ein (↑ Stahl).
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frị|schen <sw. V.; hat [mhd. vrischen]:
1. (Hüttenw.) Roheisen durch Oxidation der begleitenden Bestandteile in Stahl umwandeln.
2. (Jägerspr.) (vom Wildschwein) Junge werfen:
die Bache frischt.
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I Frischen,
Jägersprache: das Gebären beim Schwarzwild.
Frischen,
Technik: grundlegender metallurgischer Vorgang bei der Stahlherstellung, bei dem Roheisen in Stahl umgewandelt wird und der im Wesentlichen die Entfernung des Kohlenstoffs (Entkohlung des Roheisens auf einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 2 %), aber auch anderer unerwünschter Begleitelemente (z. B. Silicium, Mangan, Phosphor) mittels Oxidation umfasst. Der zur Oxidation erforderliche Sauerstoff wird der Eisenschmelze entweder mittelbar über den Eisenoxidgehalt der Schlacke, den Rost des zugesetzten Schrotts, den Eisenoxidgehalt des Frischerzes oder durch oxidierende Flammengase beziehungsweise unmittelbar durch Auf- oder Einblasen von Luft oder reinem Sauerstoff zugeführt.
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frị|schen <sw. V.; hat [mhd. vrischen]: 1. (Hüttenw.) Roheisen durch Oxidation der begleitenden Bestandteile in Stahl umwandeln. 2. (Jägerspr.) (vom Wildschwein) Junge werfen: die Bache frischt.
Universal-Lexikon. 2012.