Hei|mat|film 〈m. 1〉 im ländl. Milieu spielender, dessen Sitten u. Bräuche schildernder Film
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Hei|mat|film, der:
im ländlichen Milieu spielender Film, in dem die Verwurzelung der handelnden Personen in ihrer engeren Heimat gezeigt wird.
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Heimatfilm,
Filmgattung, die von der Heimatliteratur beeinflusst ist (oft Verfilmungen); durch die Bindung an begrenzte Regionen und historische Situationen und durch die Rechtfertigung traditionsbewusster Bodenständigkeit dem Western verwandt. Heimatfilme sollen die Selbstreinigungskräfte einer am Schluss »geheilten« Welt veranschaulichen und zeigen meist eine harmonische Natur als Kulisse, stillen Sehnsüchte nach Traditionsgebundenheit und stabilen Wertsystemen; sie neigen oft zum Kitsch. - Der deutsche Heimatfilm hatte nach Vorläufern in der Stummfilmzeit und Vorgängern im Dritten Reich (»Die Geierwally«, 1921 und 1940) Hochkonjunktur im ersten Jahrzehnt der Bundesrepublik (über 300 Filme meist niedrigen Niveaus), beginnend mit »Schwarzwaldmädel« (1950) und »Grün ist die Heide« (1951). Ab Ende der 60er-Jahre wurde versucht, die psychische und soziale Bedeutung von Heimat kritischer zu vergegenwärtigen (»Michael Kohlhaas«, 1969, von V. Schlöndorff; »Heimat«, 1984 und 1992, von E. Reitz).
W. Höfig: Der dt. H. 1947-1960 (1973);
Der dt. H. Bildwelten u. Weltbilder. Bilder, Texte, Analysen zu 70 Jahren dt. Filmgesch., hg. v. W. Kaschuba (1989);
M. Fiedler: Heimat im deutschen Film. Ein Mythos zw. Regression u. Utopie (1995).
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Hei|mat|film, der: im ländlichen Milieu spielender Film, in dem die Verwurzelung der handelnden Personen in ihrer engeren Heimat gezeigt wird.
Universal-Lexikon. 2012.