Joga
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Yo|ga ['jo:ga], das, auch: der; -[s], Joga:a) indische philosophische Lehre, die durch Meditation, Askese und bestimmte körperliche Übungen den Menschen vom Gebundensein an die Last der Körperlichkeit befreien will:
sie ist eine überzeugte Anhängerin des/von Yoga.
b) Gesamtheit der Übungen, die aus dem Yoga herausgelöst und zum Zwecke einer gesteigerten Beherrschung des Körpers, der Konzentration und Entspannung ausgeführt werden:
Yoga machen.
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Yo|ga , Joga , das, auch der; -[s] [aind. yōga-ḥ, eigtl. = Verbindung, Vereinigung, zu: yugá-m = Joch]:
a) indische philosophische Lehre, die durch Meditation, Askese u. bestimmte körperliche Übungen den Menschen vom Gebundensein an die Last der Körperlichkeit befreien will;
b) Gesamtheit der Übungen, die aus dem Yoga (a) herausgelöst u. zum Zwecke einer gesteigerten Beherrschung des Körpers, der Konzentration u. Entspannung ausgeführt werden.
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I Yoga
[Sanskrit »Anspannen«, »Anschirren (der Seele an Gott)«] der oder das, -(s), Joga, philosophisch-religiöses Meditationssystem Indiens. Wie in der ihm eng verwandten Samkhya-Philosophie, von deren atheistischen Ansatz er sich durch den Gottesglauben unterscheidet, ist es das Ziel des Yoga, die Seele von der Materie zu befreien, um sie in den Zustand reinen Bewusstseins zu führen. Ausgehend von einer Schulung der Konzentration auf ein Objekt, um Kontrolle über die Aktivitäten der Sinne und des Unbewussten zu erreichen, folgt der Yogi acht Gliedern oder Stufen (System des Patanjali): 1) Yama (»Selbstbeherrschung«), Einhaltung bestimmter Gebote wie z. B. Keuschheit, Nichtverletzen (Ahimsa), Wahrhaftigkeit, 2) Niyama (»Observanz«), Beachtung von Reinheitsvorschriften, 3) Asana (»Sitz«), verschiedene Körperhaltungen, 4) Pranayama (»Beherrschung des Atems«), 5) Pratyahara (»Zurückziehung der Sinnesorgane von ihren Objekten«), 6) Dharana (»Festhalten«), Konzentration, 7) Dhyana (»Meditation«), 8) Samadhi (»Versenkung«). - Den Veranlagungen des Gottsuchenden entsprechend gibt es zahlreiche Yoga-Wege, darunter v. a.: Karma-Yoga (selbstloses Handeln), Bhakti-Yoga (hingebende Liebe zu Gott), Kriya-Yoga (Yoga der Tat), Raja-Yoga (der »königlichen Yoga«), der tantrischen Kundalini-Yoga (Aufsteigenlassen der Kundalinikraft im Körper, Kundalini), Jnana-Yoga (intellektuelle Erkenntnis). Die in der westlichen Welt (Europa, Nordamerika) verbreitetste Form des Yoga ist der Hatha-Yoga und wird dort meist zur Steigerung körperlicher Gesundheit geübt. - Das Alter des Yoga ist unbestimmt; erwähnt wird er zuerst in den mittleren Upanishaden. Grundwerk ist das »Yogasutra« des Patanjali, vielleicht aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., kommentiert von Vyasa (7. oder 8. Jahrhundert) und von Vacaspatimishra (9. Jahrhundert). - Auch im Buddhismus und Jainismus werden Yoga-Praktiken geübt.
S. Lindquist: Die Methoden des Y. (Lund 1932);
H. Zimmer: Kunstform u. Y. im ind. Kultbild (Neuausg. 1976);
G. Oberhammer: Strukturen yog. Meditation (Wien 1977);
P. Schreiner: Y. Grundl., Methoden, Ziele. Ein bibliograph. Überblick (1979);
G. Feuerstein: The philosophy of classical yoga (Manchester 1980);
J. W. Hauer: Der Y. Ein ind. Weg zum Selbst (31983);
C. Fuchs: Y. in Dtl. (1990);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Yoga und Askese: Wege zur Erkenntnis
Yoga,
sehr altes Meditationssystem des Hinduismus und Buddhismus mit dem Ziel, die Psyche in einen Zustand der »Bewusstseinsferne« (jenseits weltlicher Belange) zu führen. Dabei bedient sich der Yogi (Bekenner des Yoga) verschiedener Techniken, z. B. einer bestimmten Körperhaltung, der Beherrschung des Atmungsvorgangs, der geistigen Konzentration, der »Versenkung« des Ichs oder der Enthaltsamkeit (Fasten, Keuschheit).
Im Yoga gibt es mehrere Schulrichtungen: Der Hatha-Yoga (Anstrengungsyoga) betont die körperlichen Übungen, der Karma-Yoga (Yoga der Tat) die sittlichen Werte, der Radscha-Yoga (Königswegyoga) die intuitive Einsicht. Vom religiösen Hintergrund losgelöst, hat Yoga heute in der westlichen Zivilisation als Entspannungstechnik eine gewisse Bedeutung erlangt.
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Yo|ga, Joga, der od. das; -[s] [aind. yōga-ḥ, eigtl. = Verbindung, Vereinigung, zu: yugá-m = Joch]: a) indische philosophische Lehre, die durch Meditation, Askese u. bestimmte körperliche Übungen den Menschen vom Gebundensein an die Last der Körperlichkeit befreien will: Anhänger des Y. sein; b) Gesamtheit der Übungen, die aus dem ↑Yoga (a) herausgelöst u. zum Zwecke einer gesteigerten Beherrschung des Körpers, der Konzentration u. Entspannung ausgeführt werden: Y. betreiben.
Universal-Lexikon. 2012.