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Cottbus
Cọtt|bus:
Stadt an der Spree.

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Cọttbus,
 
sorbisch Chośebuz ['xɔɕɛbuz],
 
 1) kreisfreie Stadt in der Niederlausitz, Brandenburg, 75 m über dem Meeresspiegel, an der mittleren Spree und am Südostrand des Spreewalds, (1999) 110 900 Einwohner; Verwaltungs-, Wissenschafts-, Kultur- und Dienstleistungszentrum der Niederlausitz mit Brandenburg. Technische Universität (1991 gegründet), Fachhochschule Lausitz, Technologie- und Entwicklungs-Centrum (untergebracht in einer gläsernen Pyramide) und Herzzentrum sowie Sitz mehrerer Landesbehörden und -ämter (Oberfinanzdirektion, Oberbergamt, Brandenburgisches Finanzgericht u. a.), des Staatstheaters sowie kultureller Mittelpunkt der Niederlausitzer Sorben (Wenden): Wendisches Haus (Sitz des Domowina-Regionalverbandes) und Wendisches Museum. 1995 Bundesgartenschau auf einem 55 ha großen Gelände mit Spreewalddorf, Messehallen und gläserner Kirche am Rande der Stadt. Die einstige Bedeutung von Cottbus als Mittelpunkt der Kohle- und Energiewirtschaft sowie als Zentrum der Textilindustrie (bereits im 14. Jahrhundert Tuchmacherei) erlosch nach 1990. Heute bestimmen Dienstleistungs- und Logistikeinrichtungen das wirtschaftliche Leben.
 
Stadtbild:
 
Reste der mittelalterlichen Backsteinbefestigung mit Spremberger Turm und Münzturm; ehemalige Franziskanerklosterkirche, gotischer Backsteinbau (14. Jahrhundert und 15./16. Jahrhundert, spätere Veränderungen); Oberkirche Sankt Nikolai, eine dreischiffige spätgotische Backsteinhallenkirche (vollendet Anfang 16. Jahrhundert, 1945 stark beschädigt; wieder aufgebaut); einschiffige Schlosskirche (1707-14; neugotischer Westturm); barocke und klassizistische Bürgerhäuser; Stadttheater im Jugendstil (1908; 1981-86 restauriert). - Bei Cottbus das Schloss Branitz (1772, 1846-50 von G. Semper umgebaut; Museum) mit dem von H. Fürst von Pückler-Muskau angelegten Landschaftspark (1848-70).
 
Geschichte:
 
Cottbus entstand Ende des 12. Jahrhunderts als Marktsiedlung im Schutz einer Anfang des 12. Jahrhunderts an der Stelle einer alten slawischer Wallanlage zur Sicherung eines Spreeübergangs erbauten deutschen Burg. Die Siedlung wurde um 1230 durch die Herren von Cottbus zu einer regelmäßig angelegten Stadt erweitert. 1445 fiel ein Teil der Herrschaft, 1455 die gesamte Herrschaft Cottbus samt der Stadt an das Kurfürstentum Brandenburg, bei dem sie, bis auf eine kurze Zugehörigkeit (1807-13) zu Kursachsen, verblieb. - 1952 war Cottbus Hauptstadt des gleichnamigen DDR-Bezirks.
 
Literatur:
 
G. Geyer: Entwicklung u. Struktur der Bezirksstadt C., in: Geograph. Berichte, Jg. 27 (1982); C. Wanderungen durch Stadt u. Umgebung, Beitrr. v. I. Halbach u. a. (1993).
 
 2) -90 DDR-Bezirk in der Niederlausitz, gehört heute größtenteils zu Brandenburg, die Landkreise Hoyerswerda und Weißwasser zu Sachsen, der Landkreis Jessen zu Sachsen-Anhalt.
 

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Cọtt|bus: Stadt an der Spree.

Universal-Lexikon. 2012.