Akademik

ausnehmen
leimen (umgangssprachlich); abziehen (umgangssprachlich); über den Tisch ziehen (umgangssprachlich); über den Löffel barbieren (umgangssprachlich); hereinlegen; betrügen; täuschen; linken (umgangssprachlich); prellen; übers Ohr hauen (umgangssprachlich); abzocken (umgangssprachlich); lackmeiern; hinters Licht führen

* * *

aus|neh|men ['au̮sne:mən], nimmt aus, nahm aus, ausgenommen:
1. <tr.; hat
a) herausnehmen:
die Eingeweide [aus dem Huhn] ausnehmen; die Eier [aus dem Nest] ausnehmen.
b) durch Herausnehmen leer machen:
eine Gans ausnehmen (vor der Zubereitung von den Eingeweiden befreien); ein Nest ausnehmen (die darin liegenden Eier herausnehmen).
2. <tr.; hat nicht mitzählen, als Ausnahme behandeln:
alle haben Schuld, ich nehme keinen aus.
Syn.: ausklammern, ausschließen, außer Betracht lassen, außer [aller] Acht lassen, nicht berücksichtigen, nicht in Betracht ziehen, nicht mitrechnen.
3. <+ sich> (in bestimmter Weise) wirken, aussehen:
das farbige Bild nimmt sich gut zu den hellen Gardinen aus.
Syn.: einen Anblick bieten.
4. <tr.; hat (ugs. abwertend) (jmdm.) durch listiges, geschicktes Vorgehen [beim Spiel] möglichst viel Geld abnehmen:
sie haben ihn gestern beim Skat tüchtig ausgenommen.
Syn.: ausbeuten (emotional), ausnutzen (bes. nordd.), ausnützen (bes. südd.), ausrauben, berauben, bestehlen, schröpfen (ugs.), zur Ader lassen (ugs. scherzh.).

* * *

aus||neh|men 〈V. 187; hat
I 〈V. tr.〉
1. etwas \ausnehmen
1.1 den Inhalt aus etwas herausnehmen
1.2 berauben, bestehlen
1.3 ausschließen, nicht meinen, nicht berücksichtigen, nicht mitzählen
2. jmdn. \ausnehmen 〈umg.〉
2.1 verhören, jmdm. Geständnisse entlocken
2.2 ihm Geld abnehmen (beim Spiel usw.)
● einen Fisch, ein Huhn \ausnehmen die Innereien herausnehmen; ein Vogelnest \ausnehmen; ihn muss ich von dieser Behauptung \ausnehmen ihn meine ich mit dieser Behauptung nicht; bitte nehmt mich davon (von eurem Spiel, Vorhaben) aus
II 〈V. refl.〉 sich \ausnehmen 〈geh.〉 wirken, erscheinen ● sie nimmt sich in diesem Kleid gut aus; wie nimmt sich das Bild dort an der Wand aus?; →a. ausgenommen

* * *

aus|neh|men <st. V.; hat:
1.
a) aus einem Nest o. Ä. herausnehmen, wegnehmen:
die Eier, junge Vögel [aus dem Nest] a.;
b) ein Nest o. Ä. durch Herausnehmen des Inhalts leeren:
die Nester im Hühnerstall a.;
Ü ein Diebesnest, eine feindliche Stellung a. (ausheben).
2.
a) (Eingeweide) aus einem geschlachteten od. erlegten Tier entfernen:
die Eingeweide, Herz, Leber a.;
b) (ein geschlachtetes od. erlegtes Tier) von den Eingeweiden befreien:
ein Huhn, einen Hasen a.
3. (ugs. abwertend)
a) jmdm. auf listige od. hinterhältige Weise Geld abnehmen; schröpfen:
jmdn. beim Spiel a.;
er ist von seiner Geliebten tüchtig ausgenommen worden;
b) auf dreiste Art aushorchen, ausfragen:
er versuchte mich auszunehmen.
4. von etw. ausschließen; gesondert behandeln; nicht mitzählen:
du kannst dich, ihn bei der Schuldfrage nicht a.;
sie vertraute allen, einen Einzigen ausgenommen.
5. <a. + sich> (geh.) in bestimmter Weise erscheinen, wirken:
das Bild nimmt sich in diesem Raum sehr gut, unpassend aus.
6. (österr.) erkennen, unterscheiden, wahrnehmen.

* * *

aus|neh|men <st. V.; hat: 1. a) aus einem Nest o. Ä. herausnehmen, wegnehmen: die Eier, junge Vögel [aus dem Nest] a.; b) ein Nest o. Ä. durch Herausnehmen des Inhalts leeren: die Nester im Hühnerstall a.; wenn man Michael wäre, der die Habichtshorste ausnahm (plünderte; Wiechert, Jeromin-Kinder 20); Ü ein Verbrechernest, eine feindliche Stellung a. (ausheben). 2. a) die Eingeweide aus einem geschlachteten od. erlegten Tier entfernen: die Eingeweide, Herz, Leber a.; b) (ein geschlachtetes od. erlegtes Tier) von den Eingeweiden befreien: ein Huhn, einen Hasen a. 3. (ugs. abwertend) a) jmdm. auf listige od. hinterhältige Weise Geld abnehmen; schröpfen: jmdn. beim Spiel a.; er ist von seiner Geliebten tüchtig ausgenommen worden; sie fristen ihr Leben irgendwie ... und werden von den Strichern ausgenommen (Rechy [Übers.], Nacht 123); b) auf dreiste Art aushorchen, ausfragen: er versuchte mich auszunehmen; Bert nahm ihn nicht aus, fragte nicht, warum er geflohen war (Lenz, Brot 57). 4. von etw. ausschließen; gesondert behandeln; nicht mitzählen: du kannst dich, ihn bei der Schuldfrage nicht a.; sie vertraute allen, einen Einzigen ausgenommen; mich müsst ihr a. Ich weiß vor Arbeit nicht ein noch aus (Bredel, Väter 84). 5. <a. + sich> (geh.) in bestimmter Weise erscheinen, wirken: das Bild nimmt sich in diesem Raum sehr gut, unpassend aus; Die ... Verleumdungen nahmen sich im Munde des feinen, geschulten Geistes wunderlich, ja geschmack- und stillos aus (Niekisch, Leben 244). 6. (österr.) erkennen, unterscheiden, wahrnehmen: in den Ecken, wo die Betten standen, ragten undurchdringliche Schattenmassen, und Clarisse konnte nicht a., was geschah (Musil, Mann 438).

Universal-Lexikon. 2012.