Mụs|ter|buch, das:
1. (Kunstwiss.) Sammlung von Zeichnungen, Motiven, die dem mittelalterlichen Künstler als Vorlage dienten.
2. wie ein Buch gebundene größere Anzahl von Tapeten- od. Stoffmustern.
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Musterbuch,
Sammlung von Vorlagen, die dem bildenden Künstler des Mittelalters als Exemplum für seine eigenen Werke dienten. Das Musterbuch enthielt typische Einzelformen und -motive, die in einen beliebigen neuen Zusammenhang gebracht werden konnten. Das berühmteste Musterbuch ist das Bauhüttenbuch des Villard de Honnecourt (um 1240; Paris, Bibliothèque Nationale de France). Um 1230 entstand das Wolfenbütteler Musterbuch (Herzog August Bibliothek), das zwischen byzantinischer und niedersächsischer Kunst vermittelt. Das Braunschweiger Skizzenbuch (zwischen 1380 und 1400; Herzog Anton Ulrich-Museum) dokumentiert den Stil der gotischen Malerei Böhmens. Mit dem Aufkommen des Holzschnitts und des Kupferstichs kamen auch Vorlagenbücher für die verschiedensten Kunstgewerbe auf, z. B. Stick- und Webmusterbücher; der Ornamentstich lieferte seit dem 15. Jahrhundert v. a. die Vorlagen für den Dekor von Goldschmiedearbeiten und Möbeln.
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Mụs|ter|buch, das: 1. (Kunstwiss.) Sammlung von Zeichnungen, Motiven, die dem mittelalterlichen Künstler als Vorlage dienten. 2. wie ein Buch gebundene größere Anzahl von Tapeten- od. Stoffmustern.
Universal-Lexikon. 2012.