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Arterien
Arterien
 
[griechisch artēría »Arterie«, zu griechisch aeírein »zusammen-, anbinden«, also eigentlich »die (am Herzbeutel) Angehängte«], Singular Arteri|e die, -, Schlagadern, durch den Herzschlag pulsierende Blutgefäße, die das Blut vom Herzen in den großen und den kleinen Kreislauf leiten. Sie zeigen einen dreischichtigen Wandbau mit Innenhaut (Tunica intima), Mittelschicht (Tunica media) und Hüllschicht (Tunica externa; Adventitia) mit ernährenden Blutgefäßen und vegetativen Nervenfasern, die die glatten Muskelzellen der Tunica media innervieren und so die Enge und Weite der Arterien regulieren. Der Durchmesser der größten Arterie (Aorta) beträgt beim Menschen rund 2 cm, die kleinsten Arterien (Arteriolen) sind 0,1 mm dick. Ihr Durchmesser kann durch Kontraktion der Muskelschicht noch reduziert werden, sie sind daher wichtige Widerstandsregler des Blutstroms. Die Wände der herznahen Arterien sind reich an elastischem Bindegewebe (Arterien vom elastischen Typ). Sie dienen dem Ausgleich der durch die Herzkontraktion erzeugten Pulswellen und deren Überführung in eine mehr gleichmäßige Blutfortleitung (Windkesselfunktion).
 
Die herzfernen Arterien enthalten vermehrt glatte Muskulatur (Arterien vom muskulösen Typ) und dienen der Blutverteilung. Für die Kompensation von Verlegungen oder Verengungen der Lichtung bilden die Arterien Umwege (Kollateralen, arterielle Anastomose); Kurzschlüsse zwischen kleineren Arterien und Venen sind arteriovenöse Anastomosen, durch deren Öffnung ein nachgeschaltetes Kapillargebiet vom Blutstrom umgangen werden kann. Den Endarterien fehlen Querverbindungen zu benachbarten Arterien; die Verlegung einer Endarterie führt daher zu einer Minderversorgung des nachgeschalteten Kapillargebiets (Infarkt).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Blutgefäße und Blutkreislauf
 
Arterien: Aufgaben und Erkrankungen
 

Universal-Lexikon. 2012.