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Ge|gen|wart ['ge:gn̩vart], die; -:1. Zeit, in der jmd. gerade lebt; Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft:
die Kunst der Gegenwart.
2. Anwesenheit:
seine Gegenwart ist nicht erwünscht; er tat es in ihrer Gegenwart.
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Ge|gen|wart 〈f. 20; unz.〉
1. Jetztzeit, die Zeit, in der man gerade lebt
2. Anwesenheit, Nähe, Dabeisein
3. 〈Gramm.〉 = Präsens; → Lexikon der Sprachlehre
● die Literatur der \Gegenwart; seine \Gegenwart wirkte beruhigend auf sie; in \Gegenwart des, der ... als der, die... anwesend, dabei war; die Feier fand in \Gegenwart des Bundespräsidenten statt; bitte sprich in seiner \Gegenwart nicht davon [→ gegen, ...wärts]
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Ge|gen|wart , die; -, -en [mhd. gegenwart, ahd. geginwartī = Gegenwart (3)]:
die Dichtung der G.;
in der G., nur für die G. leben;
bis in die jüngste G. [hinein] nach-, fortwirken.
2. (Sprachwiss.) Zeitform, die ein gegenwärtiges Geschehen ausdrückt; Präsens.
3. Anwesenheit:
seine G. ist hier nicht erwünscht;
in G. unserer Gäste;
in deiner G.
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Gegenwart,
1) Philosophie: im strengen Sinn das Jetzt, der Zeitpunkt (in mathematisch-physikalischer Sicht ohne zeitliche und räumliche Ausdehnung) zwischen Nicht-Mehr (Vergangenheit) und Noch-Nicht (Zukunft); in psychologischer Definition die Präsenz. Im erweiterten Sinn die auszugrenzende Zeitspanne zwischen der historischen Dimension der jüngeren Vergangenheit und der durch Pläne, Projekte u. a. bereits erfassten näheren Zukunft. Dabei kommt der (meist offenen) Frage der Definition der Gegenwart in den wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit der Gegenwart befassen, z. B. der (empirischen) Soziologie, v. a. hinsichtlich der Probleme der Relevanz ihrer Ergebnisse für die Gegenwart grundlegende Bedeutung zu. - Aus dem Blickwinkel der Geschichtswissenschaft erscheint Gegenwart als die dauerndem Wandel unterworfene Ausgangsbasis historischen Interesses und historischer Erkenntnis.
2) Sprachwissenschaft: das Präsens.
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Ge|gen|wart, die; - [2: mhd. gegenwart, ahd. geginwartī]: 1. Zeit[punkt] zwischen Vergangenheit u. Zukunft; Zeit, in der man gerade lebt; Jetztzeit: die Dichtung der G.; die G. genießen; Die Spezialisten sind es gerade, die uns in die Sackgassen der G. geführt haben (Gruhl, Planet 349); in der G., nur für die G. leben; bis in die jüngste G. [hinein] nach-, fortwirken; Europa wächst nicht aus verunsicherten Völkern, die auf der Flucht vor ihrer G. leben (R. v. Weizsäcker, Deutschland 65). 2. (Sprachw.) Zeitform, die ein gegenwärtiges Geschehen ausdrückt; Präsens. 3. Anwesenheit: seine G. ist hier nicht erwünscht; sie sagte es in meiner G. (in meinem Beisein); in G. unserer Gäste; in G. von Mama; Seine G. wirkte abkühlend auf die Diskussion (Nossack, Begegnung 65); Er ... suchte den Horizont nach dem geringsten Zeichen menschlicher G. ab (Süskind, Parfum 154).
Universal-Lexikon. 2012.