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Eisenhower
Eisenhower
 
['aɪzənhaʊə], Dwight David, genannt »Ike«, 34. Präsident der USA (1953-61), * Denison (Texas) 14. 10. 1890, ✝ Washington (District of Columbia) 28. 3. 1969; Offizier, im Generalstabsdienst ausgebildet, wurde 1941 Brigadegeneral und nach kurzer Tätigkeit im Planungsstab im Juni 1942 Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Im November 1942 übernahm Eisenhower den Befehl über die alliierten Truppen in Nordafrika; 1943 leitete er die Landungen auf Sizilien und dem italienischen Festland. Im Dezember 1943 wurde er Oberster Befehlshaber der verbündeten Landungsarmee (SHAEF) und leitete im Juni 1944 die Invasion in Frankreich; im Dezember 1944 erhielt er den militärischen Rang eines Fünf-Sterne-Generals. Am 7. 5. 1945 erfolgte in Eisenhowers Hauptquartier in Reims die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Vom Kriegsende bis November 1945 war er Oberbefehlshaber der amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland und zeitweilig Mitglied des Alliierten Kontrollrats, danach Generalstabschef des Heeres. 1948 schied Eisenhower aus dem aktiven militärischen Dienst aus und wurde Präsident der Columbia University, 1949 war er zeitweilig militärischer Berater Präsident H. S. Trumans. 1950-52 war Eisenhower Oberbefehlshaber der Streitkräfte der NATO.
 
1952 wurde Eisenhower als Kandidat der Republikanischen Partei zum Präsidenten gewählt (1956 Wiederwahl). Unter dem Schlagwort »modern republicanism« verfolgte er eine Innenpolitik, die den USA nach einer Phase einschneidender Veränderungen Ruhe und Stabilität geben sollte. Er verband eine konservative Wirtschaftspolitik, die v. a. auf den Abbau der Staatsverschuldung abzielte, mit einem vorsichtigen Ausbau der von F. D. Roosevelt und Truman begonnenen sozialstaatlichen Maßnahmen (1953 Gründung des Department of Health, Education and Welfare) und des Bildungswesens. An den Auswüchsen der Untersuchungstätigkeit J. M. McCarthys übte er relativ spät vorsichtige Kritik. Er ergriff erste Maßnahmen zum Abbau der Rassenschranken (Bürgerrechtsgesetz vom 9. 9. 1957) und entsandte im September 1957 Bundestruppen zur Beendigung von Rassenunruhen in Little Rock (Arkansas). Die Außenpolitik seiner Amtszeit wurde stark durch J. F. Dulles bestimmt. Obwohl Eisenhower dessen erklärte Ziele (»liberation«, »roll back«) unterstützte, war er bestrebt, militärische Auseinandersetzungen mit der UdSSR zu vermeiden. Außenpolitisch profilierte sich Eisenhower besonders durch die Beendigung des Koreakriegs (1953), die Erweiterung des westlichen Paktsystems um die SEATO (1954), die Unterstützung der UNO gegen Großbritannien und Frankreich in der Suezkrise (1956) und die Eisenhower-Doktrin (1957). West-Ost-Gipfeltreffen in Genf (1955) und Camp David (1959) sollten der Entspannung dienen; die Pariser Gipfelkonferenz (1960) scheiterte nach dem U-2-Zwischenfall. In seiner Abschiedsbotschaft warnte Eisenhower vor dem Einfluss des »militärisch-industriellen Komplexes«.
 
Werke: Crusade in Europe (1948); The White House years, 2 Bände (1963-65; deutsch Die Jahre im Weißen Haus).
 
Ausgaben: The papers of D. D. Eisenhower, herausgegeben von A. D. Chandler, 11 Bände (1970-84); The Eisenhower diaries, herausgegeben von R. H. Ferrell (1981).
 
Literatur:
 
S. E. Ambrose: E., 2 Bde. (London 1983-84);
 David Eisenhower: E. at war 1943—1945 (New York 1986).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Ost-West-Konflikt: Die politischen Konzepte der USA
 

Universal-Lexikon. 2012.