Tẹ|xas; Texas':
Bundesstaat der USA.
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Texas
['teksas, englisch 'teksəs], Abkürzung Texas, postamtlich TX, der nach Alaska zweitgrößte Bundesstaat der USA, grenzt an Mexiko, mit 695 676 km2 größer als jeder europäischer Staat außer Russland, (1999) 20,044 Mio. Einwohner (1910: 3,9 Mio., 1930: 5,8 Mio., 1970: 11,2 Mio., 1980: 14,2 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Austin. Texas ist in 254 Verwaltungsbezirken (Countys) eingeteilt.
Verfassung von 1876 (mit zahlreichen Änderungen); Senat mit 31, Repräsentantenhaus mit 150 Mitgliedern. Im Kongress ist Texas durch zwei Senatoren und 30 Abgeordnete vertreten.
Landesnatur:
Texas erstreckt sich von der breiten Golfküstenebene nach Nordwesten über eine Landstufe (Balcones Escarpment) in die Great Plains (Edwards Plateau und Llano Estacado; 400-1 350 m über dem Meeresspiegel). Im äußersten Westen hat Texas Anteil an Ausläufern der Rocky Mountains (Guadalupe Peak 2 668 m über dem Meeresspiegel). Die Flüsse haben stark schwankende Wasserführung; der Red River, Grenzfluss im Nordosten, mündet in den Mississippi, alle anderen (einschließlich des Grenzflusses im Südwesten, Rio Grande) in den Golf von Mexiko. Die Küste ist reich an Lagunen (Intracoastal Waterway). Das Klima ist regional unterschiedlich, warmgemäßigt, im Osten subtropisch, im Südwesten arid. Die jährlichen Niederschläge variieren von 1 400 mm im Osten bis 250 mm im W. Häufig sind Tornados, an der Golfküste Hurrikans. Im Westen ist Anbau nur mit Bewässerung möglich.
Von der Bevölkerung sind (1990) 75,2 % Weiße, 11,9 % Schwarze und 0,4 % Indianer, andere 12,5 %. Die (1990) 4,34 Mio. Hispanos machen 25,5 % der Bevölkerung aus. In den Metropolitan Areas von Dallas-Fort Worth, Houston-Galveston-Brazoria, San Antonio, Austin und El Paso leben (1995) rd. 63 % der Bevölkerung des Staates.
In der wirtschaftlichen Produktion ist Texas einer der führenden Staaten der USA. In der Landwirtschaft werden v. a. Baumwolle, Sorghum, Weizen, Reis, Gemüse und Obst angebaut, etwa ein Drittel der Anbaufläche wird bewässert; bedeutende Rinderhaltung. Unter den Bergbauprodukten dominieren Erdöl und Erdgas (über 90 % des Gesamtwertes); ferner Schwefel und Salze. Entsprechend sind in der Industrie Erdölverarbeitung und Petrochemie (etwa 40 % der USA) führend. Hinzu kommen Maschinenbau (besonders Transportmittel), Luft- und Raumfahrt-, Elektronik- sowie bedeutende Nahrungsmittelindustrie. Seit den 1960er-Jahren wurde der Tourismus stark ausgebaut. Die Großstädte Houston und Dallas sind bedeutende Standorte der Hightechindustrie und wichtige Dienstleistungszentren.
Nachdem Spanier 1519 erstmals die Küste erkundet und ab 1528/29 (Álvar Núñez Cabeza de Vaca; * um 1490, ✝ zwischen 1559 und 1564) sowie erneut 1541 (F. Vázquez de Coronado) das Innere von Texas durchzogen hatten, errichteten Franzosen 1685 eine kurzlebige Niederlassung an der Matagorda Bay. Abgesehen von einigen seit dem 17. Jahrhundert von den Spaniern gegründeten Missionsstationen (besonders San Antonio, 1718) war das Territorium aber kaum besiedelt. Mit der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien 1821 wurde Texas mexikanisch. Gleichzeitig setzte, von der mexikanischen Regierung unterstützt (Konzession an S. F. Austin), verstärkt eine Zuwanderung von Angloamerikanern ein. Aufgrund wachsender Spannungen mit der mexikanischen Regierung unter Präsidenten A. López de Santa Anna, der die relative Autonomie Texas' zugunsten einer Zentralisierung beschnitt und die angloamerikanische Besiedlung als Mittel zur indirekten Annexion von Texas durch die USA betrachtete, kam es 1835 zu einem Aufstand der Texaner, die am 2. 3. 1836 ihre Unabhängigkeit erklärten. In den folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen mit Mexiko errangen sie nach anfänglichen Niederlagen (Erstürmung von Alamo, 6. 3. 1836) unter General S. Houston am San Jacinto River den entscheidenden Sieg (21. 4. 1836 Gefangennahme von López de Santa Anna). Der von der Mehrheit der texanischen Bevölkerung v. a. wegen der fortdauernden Bedrohung durch Mexiko und zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten befürwortete Anschluss der Republik Texas (»Lone Star Republic«) an die USA löste eine heftige Debatte um die Aufnahme eines weiteren Sklavenstaats in die Union aus. Der Beitritt von Texas als 28. Staat der USA erfolgte schließlich am 29. 12. 1845 und führte zum Mexikanischen Krieg (1846-48). Im Sezessionskrieg (1861-65) aufseiten der Konföderierten Staaten, wurde Texas nach mehrjähriger Militärregierung 1870 wieder in die Union aufgenommen. In der Folgezeit kam es mit dem raschen Anstieg der Bevölkerung (Einwanderung aus Nord- und Südstaaten, Europa) zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Entdeckung großer Erdöllager (v. a. Spindletop bei Beaumont, 1901) leitete den Wandel der bis dahin auf Landwirtschaft und Viehzucht ausgerichteten Wirtschaft ein.
D. J. Weber: The Mexican frontier, 1821-1846. The American Southwest under Mexico (Albuquerque, N. Mex., 1982);
A. Reichstein: Der texan. Unabhängigkeitskrieg 1835/36 (1984);
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Tẹ|xas; Texas': Bundesstaat der USA.
Universal-Lexikon. 2012.