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Empedokles
Empedokles,
 
griechisch Empedokles, griechischer Philosoph, * Akragas (heute Agrigent, Sizilien) 483 oder 482 v. Chr., ✝ zwischen 430 und 420 v. Chr.; war aktiv am Sturz der oligarch. Regierung beteiligt; sammelte als Arzt und Wanderprediger eine große Jüngerschar um sich, die ihn von Stadt zu Stadt begleitete; nach einer Legende soll er sich in den Krater des Ätna gestürzt haben. Reste seiner epischen Lehrgedichte »Peri physeos« (Über die Natur) und »Katharmoi« (Reinigungslehren) sind erhalten. Seine Philosophie verbindet Lehren der Eleaten und Heraklits mit eigenen, besonders naturphilosophischen Gedanken: Es gebe kein Entstehen und Vergehen, sondern nur Mischung und Entmischung der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser, Erde; in allen Vorgängen seien zwei Urkräfte, Liebe und Hass, wirksam. - F. Hölderlin schrieb eine unvollendete Tragödie »Der Tod des Empedokles« (1826).
 
Ausgaben: Die Fragmente der Vorsokratiker, übersetzt von H. Diels, herausgegeben von W. Kranz, Band 1 (61951, Nachdruck 1996); Die Vorsokratiker, übersetzt von W. Capelle (81973).
 
Literatur:
 
W. Kranz: E. (Zürich 1949);
 J. Bollack: Empédocle, 4 Bde. (Paris 1965-69);
 J. G. Lüth: Die Struktur des Wirklichen im empedokleischen System Über die Natur (1970);
 C. E. M. Smertenko: On the interpretation of Empedocles (New York 1980).

Universal-Lexikon. 2012.