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irre
irrsinnig (umgangssprachlich); nasch (bayr.) (umgangssprachlich); wahnsinnig; gemütskrank; verrückt; einen Sprung in der Schüssel haben (umgangssprachlich); bekloppt (umgangssprachlich); nicht mehr alle Tassen im Schrank haben (umgangssprachlich); gaga (umgangssprachlich); geisteskrank; neben der Spur (umgangssprachlich); psychotisch; narrisch (bayr.) (umgangssprachlich); von Sinnen (umgangssprachlich); nicht ganz dicht (umgangssprachlich); geistesgestört; crazy (umgangssprachlich); plemplem (umgangssprachlich); nicht bei Sinnen (umgangssprachlich); hirnrissig (umgangssprachlich); meschugge (umgangssprachlich); durchgeknallt (umgangssprachlich); irr (umgangssprachlich); nicht richtig ticken (umgangssprachlich); geistig umnachtet (umgangssprachlich); verblödet; ausgeflippt (umgangssprachlich); unfassbar; abgedreht (umgangssprachlich); unglaublich; unfasslich; fantastisch; großartig; phantastisch

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ir|re ['ɪrə] <Adj.>:
1. verwirrt und verstört wirkend:
mit irrem Blick; er redete völlig irre.
2. (salopp)
a) in begeisternder, aufregender Weise beeindruckend:
Los Angeles war für sie eine ganz irre Stadt; ich habe gestern einen irren Typ kennengelernt.
Syn.: ausgefallen, außergewöhnlich, beispiellos, einmalig (emotional), einzigartig, ohnegleichen, ungewöhnlich, unnachahmlich, unvergleichlich.
b) sehr groß, stark:
in der Diskothek war eine irre Hitze.
Syn.: enorm, gewaltig (emotional), gigantisch, heftig, immens, irrsinnig, kolossal (ugs. emotional), kräftig, riesig, tüchtig (ugs.), unbeschreiblich, ungeheuer, unglaublich, unheimlich, unsagbar, unvorstellbar.
c) <verstärkend bei Adjektiven und Verben> sehr, in höchstem Maße, außerordentlich:
es war irre heiß in der Telefonzelle; der Film war irre komisch; ich habe mich irre gefreut, als sie kam.
Syn.: äußerst, enorm (ugs.), entsetzlich (ugs.), erbärmlich (ugs.), furchtbar (ugs.), fürchterlich (ugs.), gewaltig (emotional), höllisch (emotional), irrsinnig (emotional), kolossal (ugs.), mächtig, maßlos, schrecklich (ugs.), total (ugs.), tüchtig (ugs.), überaus, unbeschreiblich, unendlich (emotional), 1 unerhört, unermesslich (emotional), ungeheuer, ungemein, unglaublich (ugs.), unheimlich (ugs.), unmäßig, unsagbar, unwahrscheinlich (ugs.), wahnsinnig (ugs.).

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ịr|re
I 〈Adj.〉
1. oV irr
1.1 unsicher, zweifelnd, verwirrt
1.2 irrsinnig, geistesgestört
2. 〈umg.〉 sehr ungewöhnlich, toll, großartig
● ein \irrer Blick; eine \irre Idee; \irre sein irrsinnig, geistesgestört; irr, \irre vor Angst
II 〈adv.; verstärkend; umg.〉 ungemein, sehr ● mit \irrer Geschwindigkeit fahren 〈umg.〉 unvernünftig schnell; das schmeckt \irre gut
[<ahd. irri „verirrt, verwirrt, erzürnt“, got. airzeis „verirrt, verführt“; zu idg. *er(e)s- „sich (schnell, heftig od. ziellos) bewegen“]

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ịr|re <Adj.> [mhd. irre, ahd. irri = verirrt; verwirrt; erzürnt, urspr. = sich schnell, heftig od. ziellos bewegend]:
1. (Psychol., Med. veraltet, sonst salopp) an einer Psychose leidend, für sie kennzeichnend, auf ihr beruhend.
2. (salopp)
a) vom Üblichen abweichend u. auf unvorhergesehene Weise ausgefallen, merkwürdig:
Las Vegas war für sie eine i. Stadt;
er ist schon ein -r Typ!;
sie färben sich die Haare in den irrsten Farben;
das ist ja i.!;
b) sehr groß, stark:
eine i. Angst, Hitze;
ein -s Geschrei;
ein -r Schmerz;
c) <intensivierend bei Adjektiven u. Verben> sehr, in höchstem Maße, außerordentlich:
es war i. heiß in der Telefonzelle;
der Film war i. spannend, komisch.

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1Ịr|re, der u. die; -n, -n <Dekl. ↑Abgeordnete> (ugs. veraltend): psychotischer Mensch: wie ein -r lachen; Sylvia benahm sich wie eine I., klatschte, hüpfte hoch, immer wieder (Konsalik, Promenadendeck 247); aus der Anstalt sind mehrere I. entlaufen; zu beiden Seiten der Kastanienallee breiten sich die Felder, in denen an den Wochentagen die ungefährlichen -n arbeiten (Remarque, Obelisk 43); wir gelten als arme I. (salopp; bedauernswerte, nicht ernst zu nehmende Menschen).
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2Ịr|re [mhd. irre = Verirrung; Irrfahrt]: in der Wendung in die I. (auf einen falschen Weg, in eine falsche Richtung): in einem Gelände in die I. gehen; Isabels Augen ... locken die Fahrer der anderen Wagen in die I. (Fries, Weg 37); Ü Noch einmal erklärt Tonio, dass er einer von jenen sei, die in die I. gehen müssen (Reich-Ranicki, Th. Mann 99); deren pauschale Kritik am Zinsgebaren der Ratenkreditbanken zielt in die I. (Rhein. Merkur 18. 5. 84, 10); solche Redner führen das Volk nur in die I. (täuschen das Volk nur); du darfst dich nicht durch ihre Reden in die I. führen (verwirren, beirren) lassen; mit dieser Ansicht gehen sie völlig in die I. (irren sie sich erheblich).

Universal-Lexikon. 2012.