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Produktion
Generierung; Erstellung; Schaffung; Anfertigung; Fabrikation; Fertigung; Erzeugung; Herstellung; Zubereitung; (in) Bearbeitung; (unter) Verarbeitung

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Pro|duk|ti|on [prodʊk'ts̮i̯o:n], die; -, -en:
das Herstellen, Erzeugen von Waren, Gütern o. Ä.:
die tägliche Produktion von Autos erhöhen.
Syn.: Herstellung, Schöpfung.
Zus.: Filmproduktion, Jahresproduktion, Milchproduktion.

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Pro|duk|ti|on 〈f. 20Erzeugung, Herstellung von Gütern, Waren mithilfe menschl. Arbeit ● handwerkliche, landwirtschaftliche, literarische, maschinelle \Produktion; in der \Produktion arbeiten in dem Bereich eines Betriebs, in dem die Produktion erfolgt [<frz. production „Erzeugung“ <lat. productio „das Hervorführen“; zu producere „hervorbringen, erzeugen“]

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Pro|duk|ti|on , die; -, -en [frz. production < lat. productio = das Hervorführen, zu: producere, produzieren]:
1. <o. Pl.> (Wirtsch.)
a) Erzeugung, Herstellung von Waren u. Gütern:
schlanke P. (Lean Production);
die P. läuft;
die P. aufnehmen;
der Film geht in P., ist in P. (wird produziert);
b) Erzeugnisse; Gesamtheit dessen, was an Waren, Gütern o. Ä. erzeugt, hergestellt wird:
eine P. (ein Erzeugnis, Produkt) des italienischen Fernsehens;
c) (ugs.) Bereich eines Betriebs, einer Firma; Betrieb, Firma, die mit der Produktion (1 a) beschäftigt ist:
in der P. arbeiten.
2. (veraltend) künstlerische Darbietung, Nummer (2 a).

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Produktion
 
[lateinisch »das Hervorführen«] die, -/-en,  
 1) allgemein: Erzeugung, Herstellung; das Erzeugte.
 
 2) Biologie: Aufbau von körpereigener organischer Substanz (Biomasse) durch Pflanzen, Tiere und Bakterien aus dem anorganischen und organischen Material ihrer Umwelt. Produktion ist der Gewinn von Organismen an Biomasse pro Flächen- oder Raumeinheit in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel pro Jahr. Primärproduzenten sind fast nur die grünen Pflanzen, die aus anorganischen Stoffen unter Nutzung der Sonnenenergie (Photosynthese) Biomasse erzeugen. Sie liefern die Nahrung für Sekundärproduzenten (Konsumenten der Primärproduzenten) wie Tiere, Bakterien, Pilze (heterotrophe Organismen). - Auf gleiche Flächen bezogen ist die Produktion in Wüsten und semiariden Steppen am geringsten, es folgen die Ozeane, natürliches Grasland, tiefe Seen, Bergwälder humider Gebiete sowie flache Seen. Die höchste Produktion erreichen einige Flussmündungen, Korallenriffe und ganzjährige landwirtschaftliche Intensivkulturen.
 
 3) Film und Rundfunk: 1) die Herstellung eines Films, einer Hörfunk- oder Fernsehsendung unter der Leitung des Produktionschefs beziehungsweise des Produzenten. Häufig ist die Koproduktion (von Geldgebern verschiedener Länder, Firmen, privaten Finanziers, Fernsehanstalten); 2) die mit der finanziellen Kalkulation und wirtschaftlichen Abwicklung des Fernsehprogramms befasste Abteilung.
 
 4) Wirtschaft: Fertigung, Herstellung, Leistungserstellung, als betriebliche Produktion allgemein die Hervorbringung von Produkten durch Einsatz von Elementarfaktoren (Arbeitskräfte, Betriebsmittel, Werkstoffe), die durch den dispositiven Faktor unter Zuhilfenahme der derivativen Faktoren Planung und Organisation kombiniert werden (Produktionsfaktoren). Demnach zählt zur Produktion nicht nur die Leistungserstellung im fertigungstechnischen Sinne, sondern auch die Bereitstellung von Dienstleistungen (z. B. Kreditvermittlung, Versicherungsabschluss, Taxifahrt, Reiseangebot) und die »Herstellung« von Informationen (z. B. die Ideenproduktion durch Forschung und Entwicklung), die als immaterielle Güter in Form von Patenten und Lizenzen ebenso gehandelt werden können wie materielle Güter. Urproduktion (Agrarsektor, Bergbau), Weiterverarbeitung und Bereitstellung von Dienstleistungen werden auch analog zur Dreisektorenhypothese als primäre, sekundäre und tertiäre Produktionen bezeichnet. Die makroökonomische Produktion (volkswirtschaftliche Produktion) umfasst die Erstellung des Sozialprodukts durch die aggregierten volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital.
 
Die betriebliche Produktion vollzieht sich in unterschiedlichen Formen (Produktionsverfahren, Produktionstypen), deren konkrete Ausgestaltung v. a. von der Art des Produktes und den technischen Produktionserfordernissen bestimmt wird. Die Produktion kann auf die Herstellung eines einzelnen Produktes (Einfachproduktion, Einproduktproduktion) oder auf die mehrerer Produkte (Mehrfachproduktion, Mehrproduktproduktion) gerichtet sein. Letztere kommt als simultane, alternative oder verbundene Produktion vor. Bei der Simultanproduktion werden die einzelnen Erzeugnisse technisch völlig unabhängig voneinander hergestellt. Von alternativer Produktion spricht man, wenn die Fertigung der Erzeugnisse so miteinander verbunden ist, dass die Herstellung des einen Produkts die des anderen beeinträchtigt. Verbundene Produktion (Kuppelproduktion) liegt vor, wenn mehrere Produkte nur in einem technischen Zusammenhang hergestellt werden können.
 
Produktionsstufe ist der Abschnitt der Herstellung, den ein Produkt kontinuierlich, d. h. ohne Unterbrechung durch ein Zwischenlager, durchläuft. Danach gibt es einstufige Produktion und mehrstufige Produktion. Im ersten Fall wird das Produkt in einem Gang zum Fertigerzeugnis, im zweiten erst nach Durchlaufen mehrerer Produktionsstufen. Weitere Klassifikationen sind u. a.: 1) Unterscheidung nach der Initiative bei der Marktkommunikation, wobei die Auftragserteilung vor der Produktion (Kundenproduktion, Auftragsproduktion) oder die Produktion vor der Auftragserteilung liegen kann (Marktproduktion); 2) Unterscheidung nach der Wiederholung des Produktionsprozesses in Einzelproduktion, Serienproduktion, Sortenproduktion und Massenproduktion; 3) Unterscheidung nach dem Anteil der einzelnen Produktionsfaktoren am Produktionsprozess in arbeitsintensive Produktion und kapitalintensive Produktion (auch weiter unterteilt in anlageintensive und materialintensive Produktion); 4) Unterscheidung nach dem Mechanisierungsgrad in Handarbeit (manuelle Produktion) und Maschinenarbeit (maschinelle Produktion bis zur automatisierten Produktion).
 
Die Produktion setzt eine gedankliche Vorbereitung des Produktionsprozesses voraus, deren Ergebnis in einem Produktionsplan festgehalten wird. Bei einer kurzfristigen Planung muss auf die vorhandene Produktionskapazität (die bei den gegebenen technischen und personellen Daten mögliche maximale Erzeugungsmenge je Zeitabschnitt) Rücksicht genommen werden. Ihr steht die tatsächlich hergestellte Menge je Zeiteinheit gegenüber (Produktionsvolumen). Langfristig wird die Produktionskapazität vom Investitionsplan bestimmt, der seinerseits ein Teil des Gesamtplans des Unternehmens ist. Das Produktionsprogramm umfasst die Erzeugnisse, mit denen ein Betrieb auf dem Markt als Anbieter auftritt oder aufzutreten beabsichtigt.
 
Die Produktionstheorie als Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften analysiert den Produktionsprozess, besonders die Beziehungen zwischen Input (Faktoreinsatz) und Output (Produktionsergebnis). Ziel der Produktionstheorie ist die Formulierung von Produktionsfunktionen. Die Produktionstheorie dient der Beantwortung sowohl betriebswirtschaftlicher Fragen, etwa als Grundlage von Absatz-, Finanz- und Produktionsplanung, als auch solchen volkswirtschaftlicher Art, etwa als Grundlage von Preis- und Gleichgewichtstheorie sowie Wachstumstheorie.
 
Literatur:
 
E. Gutenberg: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 1: Die P. (241983);
 
P.-Wirtschaft - Controlling industrieller P., hg. v. D. Hahn u. G. Laßmann, 3 Bde. in 4 Tlen. (1-21989-93);
 W. Busse von Colbe u. a.: Betriebswirtschaftstheorie, Bd. 1: Grundlagen, P.- u. Kostentheorie (51991);
 D. Pohmer u. F. X. Bea: P. u. Absatz (31994);
 T. Ellinger u. R. Haupt: P.- u. Kostentheorie (31996);
 H. Corsten: P.-Wirtschaft (61996);
 E. Kahle: P. Lb. zur Planung der P. u. Materialbereitstellung (41996);
 
Hwb. der P.-Wirtschaft, hg. v. W. Kern u. a. (21996);
 D. Adam: P.-Management (81997);
 T. Nebl: Einf. in die P.-Wirtschaft (21997);
 C. Schneeweiß: Einf. in die P.-Wirtschaft (61997).
 

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Pro|duk|ti|on, die; -, -en [frz. production < lat. productio = das Hervorführen, zu: producere, ↑produzieren]: 1. <o. Pl.> (Wirtsch.) a) Erzeugung, Herstellung von Waren u. Gütern: die industrielle, landwirtschaftliche P.; schlanke P. (Lean Production); die tägliche, laufende P. von Autos, Kühlschränken, Filmen; die P. läuft, gerät ins Stocken, bricht zusammen; Wenn heute eine P. aufgenommen wird, dann geschieht das immer noch unter dem Gesichtspunkt, ob man damit an anderer Leute Geld kommen kann (Gruhl, Planet 296); die P. aufnehmen, steigern, erhöhen, ankurbeln, drosseln, stoppen, umstellen; der Film geht in P., ist in P. (wird produziert); Ü Es gibt tatsächlich eine nachlassende P. der Androgene, der männlichen Geschlechtshormone (Schreiber, Krise 145); b) Erzeugnisse; Gesamtheit dessen, was an Waren, Gütern o. Ä. erzeugt, hergestellt wird: die gesamte P., die P. des letzten Jahres wurde vernichtet; Nicht weit davon gibt es im exklusiven Laden für Meißener Porzellan auch einheimische P. (Saarbr. Zeitung 22. 12. 79, 3); eine P. (ein Erzeugnis, Produkt) des italienischen Fernsehens; ... werden ... sechs neuere -en aus Frankreich dem saarländischen Publikum in der Originalfassung vorgestellt (Saarbr. Zeitung 3. 12. 79, 28/30); c) (ugs.) Bereich eines Betriebs, einer Firma; Betrieb, Firma, die mit der ↑Produktion (1 a) beschäftigt ist: in der P. arbeiten; Notfalls geh' ich wieder in die P. (Brot und Salz 289). 2. (veraltend) künstlerische Darbietung, ↑Nummer (2 a): ... der Spanischen Reitschule ..., wo wir am Vorabend Zeuge ihrer unglaublichen -en gewesen waren (Thieß, Frühling 138).

Universal-Lexikon. 2012.