Fernạ́ndez
[-θ], Hernạ́ndez [ɛr-],
1) Alejo, spanischer Maler, vermutlich niederrheinischer Herkunft, * um 1470, ✝ Sevilla um 1543/45; erstmals 1496 in Córdoba nachweisbar; kam 1508 mit seinem Bruder, dem Bildhauer Jorge Fernández Alemán (* um 1470, ✝ zwischen 1533 und 1553), nach Sevilla, wo er mit diesem den Hauptaltar der Kathedrale vollendete. Sein Stil verbindet auf harmonischer Weise spätgotische Züge mit Einflüssen der italienischen Renaissancemalerei.
Weitere Werke: Altartafeln in der Kathedrale von Sevilla (um 1516; Sevilla); Geißelung Christi (1397; Madrid, Prado); Altar des Maese Rodrigo Fernández de Santaella (1520; Sevilla, Capilla de la Puerta de Jerez); Rosenmadonna (Sevilla, Santa Ana); Madonna der Seefahrer (1531-36; Sevilla, Alcazar).
2) Gregorio, spanischer Bildhauer, * in Galicien (Sarria?) um 1576, ✝ Valladolid 22. 1. 1636. Fernández überwand den Manierismus der kastilischen Schule zugunsten eines neuen, realistischen Stils. Er war ein bedeutender Vertreter der Estofadoskulptur. Durch ihn wurde Valladolid im 17. Jahrhundert ein Zentrum der Bildhauerkunst.
3) [-z], Macedonio, argentinischer Schriftsteller, * Buenos Aires 1. 6. 1874, ✝ ebenda 10. 2. 1952; Vertreter der avantgardistischen Tendenzen der 20er-Jahre (Ultraismus) in Argentinien; verfasste Gedichte und lyrisch-philosophische Prosa, die auf einem subjektiven Idealismus beruhen, den Fernández bis zur Negation von Zeit, Raum, Materie und Subjekt zu entwickeln suchte.
Werke: Prosa: No toda es vigilia la de los ojos abiertos (1928); Papeles de recienvenido (1929); Una novela que comienza (1941).
Lyrik: Poemas (herausgegeben 1953).
Ausgabe: Obras completas, herausgegeben von A. de Obieta, auf mehrere Bände berechnet (1974 ff.).
A. Borinsky: M. F. y la teoría crítica (Buenos Aires 1987).
Universal-Lexikon. 2012.