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Gallienus
Gallienus,
 
Publius Licinius Egnatius, römischer Kaiser, * 218, ✝ vor Mediolanum (heute Mailand) 268; Sohn und seit 253 Mitregent des Kaisers Valerian, seit dessen Gefangenschaft in Persien (259/260) Alleinherrscher. Während seiner Regierung erreichte die große Reichskrise des 3. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Das römische Imperium wurde von Barbareneinfällen heimgesucht und durch Usurpationen erschüttert. Im Westen entstand unter Postumus ein selbstständiges gallisches Reich, der Osten drohte sich unter den Fürsten von Palmyra ebenfalls vom Reich zu lösen. Gallienus konnte zwar die Krise nicht meistern, schuf jedoch durch seine Reformen in Heerwesen und Verwaltung die Voraussetzung für die Wiederherstellung der Reichseinheit unter seinen Nachfolgern. Gallienus, geprägt von griechischer Bildung, stand in enger Beziehung zu dem Neuplatoniker Plotin; den Christen gegenüber zeigte er Toleranz (Aufhebung der christenfeindlichen Edikte Valerians um 260). Gallienus wurde im Kampf gegen den Usurpator Aureolus ermordet.
 
Literatur:
 
A. Alföldi: Studien zur Gesch. der Weltkrise des 3. Jh. n. Chr. (1967);
 L. de Blois: The policy of the Emperor G. (a. d. Niederländ., Leiden 1976);
 W. Kuhoff: Herrschertum u. Reichskrise (1979).
 

Universal-Lexikon. 2012.