Habichte
[althochdeutsch habuch, eigentlich »Fänger«, »Räuber«], Accịpiter, weltweit verbreitete Gattung der Habichtartigen mit 47 Arten von 23 bis 61 cm Länge. Wendige, sehr leistungsfähige Jäger mit verhältnismäßig kurzen Flügeln und langem Schwanz. Sehr deutlicher Größenunterschied zwischen Weibchen und Männchen. Gefieder meist in gedeckten Grau- und Brauntönen, bei einigen Arten mehr oder minder ausgedehnte rostfarbene oder schwarze Partien.
In Mitteleuropa kommen zwei Arten vor: 1) Habicht (Hühnerhabicht, Accipiter gentilis), mit 48-61 cm Länge und bis 2 200 g Gewicht größte Art der Gattung. Bewohnt v. a. Wälder Eurasiens und Nordamerikas, besucht aber auch menschliche Siedlungen. Altvögel oberseits heller oder dunkler graubraun, unterseits hellgrau mit dunklerer Querwellung; Jugendkleid völlig anders: bräunlich ockerfarben mit dunklerer Längsfleckung. Der Habicht jagt Vögel bis Hühnergröße und Säuger bis Hasengröße. Die Reisighorste werden auf Bäumen gebaut. Vorwiegend Standvogel. 2) Sperber (Accipiter nisus), 28-38 cm lang. Lebt v. a. in Wäldern und offenen Landschaften mit eingestreuten Gehölzen in der Paläarktis, dringt häufig in Siedlungen ein. Das Weibchen sieht wie ein kleiner bräunlicher Habicht aus, das Männchen ist oberseits schiefergrau, unterseits häufig rostfarben getönt. Kleinvögel sind die Hauptbeute. Baut kleinen Baumhorst, bevorzugt auf Nadelbäumen; Teilzieher.
Bei der Beizjagd wird mit dem Habichtweibchen vorwiegend auf Hase und Kaninchen gejagt, mit dem kleineren und wendigeren Habichtmännchen (»Terzel«) dagegen auf Fasan und Rebhuhn.
Universal-Lexikon. 2012.