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rudern
paddeln; pullen (umgangssprachlich); skullen (fachsprachlich)

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ru|dern ['ru:dɐn]:
1.
a) <itr.; ist/hat> ein Boot mit Rudern fortbewegen:
wir sind/haben den ganzen Nachmittag gerudert; wir haben zu zweit, abwechselnd gerudert.
Syn.: paddeln.
b) <itr.; ist sich rudernd (1 a) irgendwohin bewegen:
über den See, ans Ufer rudern.
c) <tr.; hat rudernd (1 a) antreiben [und steuern]:
er wollte das Boot selbst rudern; sie ruderten das Schiff ans Ufer.
2. <itr.; hat Bewegungen ausführen wie mit einem Ruder:
die Ente rudert mit den Füßen; er ruderte beim Gehen mit den Armen.

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1-18 die Auffahrt zur Regatta (Ruderregatta, zum Wettrudern n)
1 der Stechkahn, ein Vergnügungsboot n
2 das Motorboot
3 der Kanadier, ein Kanu n
4 der (das) Kajak (der Grönländer), ein Paddelboot n
5 der (das) Doppelkajak
6 das Außenbordmotorboot
7 der Außenbordmotor
8 die Plicht (das Cockpit, der Sitzraum)
9-16 Rennboote n (Sportboote, Auslegerboote)
9-18 Riemenboote n
9 der Vierer ohne Steuermann m (Vierer ohne), ein Kraweelboot n
10 der Achter (Rennachter)
11 der Steuermann
12 der Schlagmann, ein Ruderer m
13 der Bugmann (die КтNummer einsКр)
14 der Riemen
15 der Zweier (Riemenzweier)
16 der Einer (Renneiner, das Skiff)
17 das Skull
18 der Einer mit Steuermann m, ein Klinkereiner m
19 der Steg (Bootssteg, Landungssteg, Anlegesteg)
20 der Rudertrainer
21 das Megaphon (Sprachrohr, scherzh.: die Flüstertüte)
22 die Bootstreppe
23 das Bootshaus (Klubhaus)
24 der Bootsschuppen
25 die Klubflagge (der Klubstander)
26-33 der Gigvierer, ein Gigboot n (Dollenboot, Tourenboot)
26 das Ruder (Steuer)
27 der Steuersitz
28 die Ducht (Ruderbank)
29 die Dolle (Riemenauflage)
30 der Dollbord
31 der Duchtweger
32 der Kiel (Außenkiel)
33 die Außenhaut [geklinkert]
34 das einfache Paddel (Stechpaddel, die Pagaie)
35-38 der Riemen (das Skull)
35 der Holm (Riemenholm)
36 die Belederung
37 der Riemenhals
38 das Blatt (Riemenblatt)
39 das Doppelpaddel
40 der Tropfring
41-50 der Rollsitz (Rudersitz)
41 die Dolle (Drehdolle)
42 der Ausleger
43 das Spülbord
44 der Rollsitz
45 die Rollschiene (Rollbahn)
46 die Versteifung
47 das Stemmbrett
48 die Außenhaut
49 das Spant
50 der Kiel (Innenkiel)
51-53 das Ruder (Steuer)
51 das Ruderjoch (Steuerjoch)
52 die Steuerleine
53 das Blatt (Ruderblatt, Steuerblatt)
54-66 Faltboote n
54 der Faltbooteiner, ein Sporteiner m
55 der Faltbootfahrer
56 die Spritzdecke
57 das Verdeck
58 die Gummihaut (Außenhaut, Bootshaut)
59 der Süllrand
60 die Floßgasse am Wehr n
61 der Faltbootzweier, ein Tourenzweier m (Wanderzweier)
62 das Faltbootsegel
63 das Seitenschwert
64 die Stabtasche
65 der Bootsrucksack
66 der Bootswagen
67 das Faltbootgerüst
68-70 Kajaks m od. n
68 der (das) Eskimokajak
69 der (das) Wildwasser-Rennkajak
70 der (das) Wanderkajak

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ru|dern
I 〈V. intr.; ist/hat〉
1. in einem Boot sich mit Rudern fortbewegen
2. in der Luft Ruderbewegungen machen
● gegen die Strömung \rudern; mit den Armen \rudern; wir haben/sind eine Stunde gerudert; wir sind gestern über den See gerudert
II 〈V. tr.; hatmit Rudern fortbewegen ● ich habe das Boot ans andere Ufer gerudert

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ru|dern <sw. V.> [mhd. ruodern, ahd. (ga)ruoderōn]:
1.
a) <hat/ist> (zur Fortbewegung eines Bootes, in dem jmd. mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzt) das Ruder (1) in taktmäßig wiederholtem Bewegungsablauf in das Wasser eintauchen, durchziehen u. wieder aus dem Wasser heben:
kräftig r.;
um die Wette r.;
wir haben zu zweit gerudert;
willst du auch mal r.?;
wir sind/haben den ganzen Nachmittag gerudert;
b) <ist> sich rudernd (1 a) irgendwohin bewegen:
an Land, stromabwärts, gegen die Strömung r.;
sie ist über den Fluss gerudert.
2.
a) <hat> durch Rudern (1 a) vorwärts-, irgendwohin bewegen:
er wollte das Boot selbst r.;
wer rudert den Kahn [ans Ufer]?;
b) <hat> rudernd (1 b) befördern, an einen bestimmten Ort bringen:
er ruderte die Kisten, die beiden Angler über den See;
sie ließen sich auf die Insel r.;
c) <ist> rudernd (1 b) zurücklegen:
eine Strecke von 2 000 m r.
3. <hat/ist>
a) als Ruderer an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen, einen Ruderwettkampf austragen:
unser Verein rudert gegen Germania RC;
b) als Ruderer in einem Ruderwettbewerb eine bestimmte Zeit erzielen:
sie haben eine neue Bestzeit gerudert.
4. <hat> (ugs.) wie mit einem Ruder (1) weit ausholende, kräftige Bewegungen ausführen:
beim Gehen mit den Armen r.
5. <ist> (bes. Jägerspr.) (von Wasservögeln) schwimmen.

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Rudern,
 
Rudersport, Wassersportart mit Ruderbooten, die durch Riemen oder Skulls fortbewegt werden; von Frauen und Männern z. B. als Wanderfahrten (Gig) oder als Rennen betrieben. Die Ruderer sitzen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung auf Rollsitzen. Rennboote haben eine glatte, äußerst dünne Außenhaut, keinen Kiel, sondern nur eine Kielflosse, um den seitlichen Abtrieb zu verhindern. Nach der Anzahl der Ruderer wird bei Riemenbooten (zum Teil gesteuert) in Zweier, Vierer und Achter (stets gesteuert) unterschieden, bei Skullbooten in Einer, Doppelzweier und Doppelvierer. Das Mindestgewicht für Steuerleute beträgt 50 kg (Frauen) beziehungsweise 55 kg (Männer). Die Regattastrecke (2 000 m) besteht aus sechs geradlinigen Bahnen (je 15 m Breite), die mit Bojen markiert sind. Am Start werden die Boote wegen ihrer unterschiedlichen Länge nach den Bugspitzen ausgerichtet.
 
1973 wurden international als gewichtslimitierte Klassen die Leichtgewichte eingeführt, um den Aktiven mit relativ geringem Körpergewicht in gesonderten Klassen Chancengleichheit einzuräumen. So darf beim Einer der Skuller maximal 72,5 kg (Männer) beziehungsweise 59 kg (Frauen) wiegen und bei einer Crew das Durchschnittsgewicht 70 kg (Männer) beziehungsweise 57 kg (Frauen) nicht übersteigen.
 
Die olympischen Bootsklassen in den »schweren Klassen« (ohne Gewichtsbegrenzung der Aktiven, außer der Steuerleute) sind seit 1996 bei den Männern der Einer, der Doppelzweier, der Zweier ohne Steuermann, der Vierer ohne Steuermann, der Doppelvierer und der Achter, bei den Frauen der Einer, der Doppelzweier, der Zweier ohne Steuerfrau, der Doppelvierer und der Achter. Bei den Leichtgewichten gibt es für Frauen und Männer den Doppelzweier und für Männer den Vierer ohne Steuermann. Die nichtolympischen Bootsklassen bei den Männern sind in den schweren Klassen der Zweier mit Steuermann und der Vierer mit Steuermann, bei den Leichtgewichten der Einer, der Zweier ohne Steuermann, der Doppelvierer und der Achter, bei den Frauen in der schweren Klasse der Vierer ohne Steuerfrau, bei den Leichtgewichten der Einer, der Zweier ohne Steuerfrau und der Vierer ohne Steuerfrau.
 
Organisationen:
 
Der Rudersport ist in Deutschland im Deutschen Ruderverband (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Ruderverband (ÖRV; gegründet 1881, Sitz: Wien) und in der Schweiz der Schweizerische Ruderverband (SRV; gegründet 1886, Sitz: Zürich). Internationaler Dachverband ist die Fédération Internationale des Sociétés d'Aviron (FISA; gegründet 1892, Sitz: Lausanne).
 
Geschichte:
 
Als Antriebsart ziviler und militärischer Wasserfahrzeuge ist Rudern seit dem Altertum ebenso bezeugt wie als Wettfahrübung. Ruderwettkämpfe sind besonders bei den Indianern Nordamerikas, bei verschiedenen Stämmen Innerafrikas und bei den Polynesiern belegt. In Venedig fanden regelmäßig Ruderwettkämpfe (auch für Frauen) statt. Das moderne Rudern entwickelte sich aus Wettfahrten der Themse-Fährleute in England. 1775 fand die erste Regatta auf der Themse statt. (Sportart, Übersicht)

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ru|dern <sw. V.> [mhd. ruodern, ahd. (ga)ruoderōn]: 1. a) (zur Fortbewegung eines Bootes, in dem man mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzt) das ↑Ruder (1) in taktmäßig wiederholtem Bewegungsablauf in das Wasser eintauchen, durchziehen u. wieder aus dem Wasser heben <hat/ist>: kräftig r.; um die Wette r.; wir haben zu zweit gerudert; willst du auch mal r.?; wir sind/haben den ganzen Nachmittag gerudert; b) sich rudernd (1 a) irgendwohin bewegen <ist>: an Land, stromabwärts, gegen die Strömung r.; sie ist über den Fluss gerudert. 2. a) durch Rudern (1 a) vorwärts, irgendwohin bewegen <hat>: er wollte das Boot selbst r.; wer rudert den Kahn [ans Ufer]?; b) rudernd (1 b) befördern, an einen bestimmten Ort bringen <hat>: er ruderte die Kisten, die beiden Angler über den See; sie ließen sich auf die Insel r.; c) rudernd (1 b) zurücklegen <ist>: eine Strecke von 2 000 m r. 3. <hat/ist> a) als Ruderer an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen, einen Ruderwettkampf austragen: unser Verein rudert gegen Germania RC; b) als Ruderer in einem Ruderwettbewerb eine bestimmte Zeit erzielen: sie haben eine neue Bestzeit gerudert. 4. (ugs.) wie mit einem ↑Ruder (1) weit ausholende, kräftige Bewegungen ausführen <hat>: beim Gehen mit den Armen r.; Die Hosenbeine hochgezogen und mit den Ellenbogen rudernd, waren sie durch den knöcheltiefen Schlamm gehüpft (Apitz, Wölfe 224). 5. (bes. Jägerspr.) (von Wasservögeln) schwimmen <ist>.

Universal-Lexikon. 2012.