Heliopolis
[griechisch »Sonnenstadt«],
1) ägyptisch Iunu, im Alten Testament On, altägyptische Stadt, lag im Nordosten des heutigen Kairo. Heliopolis war Hauptstadt des 13. unterägyptischen Gaues und wurde im Alten Reich zum wichtigsten Kultort des Schöpfergottes Atum und des Sonnengottes Re. In Heliopolis entstand das theologische System der »Götterneunheit«; an deren Spitze stand der Urgott Atum, der das Götterpaar Schu und Tefnut schuf. Beide brachten ihrerseits den Erdgott Geb und die Himmelsgöttin Nut hervor. Deren Kinder sind Osiris und Seth mit ihren schwesterlichen Gemahlinnen Isis und Nephthys. - Die Araber benutzten die Steine des bereits vor der Zeitenwende verfallenen Heliopolis zum Bau von Kairo; erhalten blieb nur ein Obelisk Sesostris' I. (1971-1926 v. Chr.). - 1905 wurde 4 km südwestlich des alten Heliopolis die moderne Stadt Heliopolis gegründet, sie wuchs mit Kairo zusammen und ist heute Stadtbezirk mit Universität und Wohnvierteln.
2) griechischer Name von Baalbek.
Universal-Lexikon. 2012.