Abbau; Zerlegung; Entlassung; Zersplitterung; Zertrennung; Zerteilung; Zerfall; Auflösung; Abbruch; Zerrüttung; Rückbau
* * *
De|mon|ta|ge 〈[-ta:ʒə] f. 19〉
1. Abbau, Abbruch (bes. von Industrieanlagen)
2. 〈fig.〉
2.1 systematische Verminderung von etwas
2.2 Abbau des öffentl. Ansehens, der Machtbefugnisse von jmdm.
● die \Demontage der freien Marktwirtschaft; die \Demontage eines Politikers betreiben [<frz. démontage „Abbau, Abbruch“]
* * *
De|mon|ta|ge [demɔn'ta:ʒə , österr. meist: …ʃ], die; -, -n [frz. démontage]:
a) das Abbauen, Abbrechen:
die D. ganzer Fabrikanlagen;
b) das Auseinandernehmen, Zerlegen:
die D. einer Maschine;
c) stufen- od. gradweise Beseitigung, Zerstörung von etw. Bestehendem:
D. der Sozialleistungen;
Ü die Partei hat an der D. ihres Vorsitzenden (an der Zerstörung seiner Autorität, seines Ansehens; an seiner Entmachtung) kräftig mitgewirkt.
* * *
Demontage
[-'taːʒə, französisch],
1) allgemein: 1) das Abbauen, Abbrechen, Auseinandernehmen, Zerlegen; 2) im übertragenen Sinne (bewusste) Schädigung (z. B. die Demontage einer Persönlichkeit, soziale Demontage).
2) Politik: der erzwungene Abbau von Industrieanlagen und ihr Abtransport ins Ausland zur Entschädigung für erlittene Kriegsschäden.
Bei ihrer Kriegszielplanung beschlossen die Mächte der Anti-Hitler-Koalition auf der Jaltakonferenz (Februar 1945), v. a. aber auf der Potsdamer Konferenz (Juli-August 1945), Deutschland Reparationen besonders in Form der Demontage von Industrieanlagen aufzuerlegen. Nach den Richtlinien des Potsdamer Abkommens (2. 8. 1945 stellten die alliierten Mächte 1946 einen Industrieplan auf. Dieser sah die Demontage von 1 800 Betrieben vor und begrenzte das Produktionsniveau auf 50-55 % des Standes von 1938. Bei der Auswahl der zu demontierenden Betriebe spielten der Abbau der Rüstungskapazität, der Gewinn von Sachwerten zur Verteilung an die Siegernationen sowie Wettbewerbsgründe eine große Rolle. Die Demontage betraf besonders die Eisen- und Stahlindustrie, chemische Industrie, Maschinen- und Fahrzeugbau, Schiffswerften sowie Zulieferwerke der Grundstoffindustrien. Widerstände in Deutschland (die Demontage hemmte u. a. die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Wiederaufbau) und Kritik der Demontagepolitik in den USA führten zu mehrfacher Revision der Demontagepläne der Westmächte (zuletzt im Petersberger Abkommen, 22. 11. 1949). Ende 1950 wurde die Demontage in der Bundesrepublik Deutschland eingestellt. - In der SBZ wurde die Demontage z. T. wesentlich über die im Industrieplan festgelegten Kapazitätsgrenzen ausgedehnt. Die Demontage erfolgte in mehreren Wellen bis 1948, vereinzelt auch noch später, daneben wurden Reparationen aus der laufenden Produktion entnommen. - Der Gesamtwert der demontierten Anlagen wird für Westdeutschland bis zu 5,4 Mrd. DM geschätzt, für die SBZ bis zu 5 Mrd. DM. Sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR sind die demontierten Betriebe sofort in den Wiederaufbau einbezogen worden.
Literatur: Reparation.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Deutschland nach 1945: Die Besatzungspolitik der Siegermächte
* * *
De|mon|ta|ge [demɔn'ta:ʒə], die; -, -n [frz. démontage]: a) das Abbauen, Abbrechen: die D. ganzer Fabrikanlagen; b) das Auseinandernehmen, Zerlegen: die D. einer Maschine; c) stufen- od. gradweise Beseitigung, Zerstörung von etw. Bestehendem: D. der Sozialleistungen; dass in der Krankenpflege am falschen Ort gespart wird, das grenzt an soziale D. (NZZ 26. 8. 83, 27); Ü die Partei hat an der D. ihres Vorsitzenden (an der Zerstörung seiner Autorität, seines Ansehens; an seiner Entmachtung) kräftig mitgewirkt.
Universal-Lexikon. 2012.