Akademik

Kiptschak
Kiptschạk,
 
Kyptschạk, Kiptschạktürken, große türkische Volksgruppe, die im Mittelalter im Gebiet von Aralsee, Kaspischem Meer und Schwarzem Meer lebte (Kiptschakgebiet, später das Khanat Kiptschak der Goldenen Horde); ihren westlichen Zweig bildeten die Kumanen.
 
Kiptschakische Sprachdenkmäler sind außer dem Codex Cumanicus verschiedene »mameluckisch-kiptschakische« Texte des 13.-17. Jahrhunderts aus Ägypten sowie armenisch-kiptschakische Akten aus der Ukraine (besonders 16.-17. Jahrhundert). - Im weiteren Sinn werden auch alle heutigen Sprachen und Dialekte der Nordwestgruppe der Turksprachen als kiptschakisch bezeichnet. - Die von Charism her beeinflusste Literatur im Khanat von Kiptschak hatte besonders im 14. Jahrhundert einen Höhepunkt mit Hofdichtung und religiös-didaktischen Werken (z. B. Prophetengeschichten des Rabghusi, 1310). Eine freie Bearbeitung des persischen Epos »Chosrou und Schirin« von Nisami durch den türkischen Dichter Qutb (1341/42) gilt als bedeutendstes Denkmal der mitteltürkischen Profanliteratur vor Newai.
 

Universal-Lexikon. 2012.