lebende Fossili|en,
Dauerformen, Dauertypen, Bezeichnung für Arten oder Gattungen, die sich über große Zeiträume (viele Mio. Jahre) nicht oder nur wenig verändert haben. Lebende Fossilien haben folgende Charakteristika gemeinsam: Sie gleichen weitgehend Ahnenformen, die vor vielen Mio. Jahren ausgestorben und nur fossil erhalten sind. Lebende Fossilien nehmen in der Systematik eine isolierte Stellung ein (häufig einzige Arten einer eigenen Klasse oder Ordnung). Ihre Verbreitungsgebiete sind meist sehr eingeschränkt und stellen selbst relativ stabile Biotope dar (z. B. Tiefsee, Inseln, tropische Urwaldregionen), die für dort lebende Arten nach Erreichen eines »Anpassungsoptimums« im Verlauf der Evolution eine stabilisierende Selektion zuließen. Beispiele sind bei den Pflanzen der Ginkgobaum und die Mammutbäume (Sequoia und Sequoiadendron), bei den Tieren die Urschnecke (Neopilina), das Perlboot (Nautilus), der Schwertschwanz (Limulus), die Brückenechse (Sphenodon), das Opossum (Didelphis).
Universal-Lexikon. 2012.