Lyck
[lyk], polnisch Ełk [ɛu̯k], Kreisstadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren (bis 1998 Stadt in der aufgelösten Woiwodschaft Suwałki), Polen, im ehemaligen Ostpreußen, 136 m über dem Meeresspiegel, am Lycksee im östlichen Masuren, 54 200 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Lebensmittel-, elektrotechnische, Textilindustrie, Holzverarbeitung; Fremdenverkehr.
Das Gebiet um Lyck war schon zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Lyck entstand um die Burg des Deutschen Ordens, die auf einer Insel im Lycker See erbaut wurde (1398 als »festes Haus« urkundlich bezeugt, 1408 Umbau, 1454 niedergebrannt und 1497 wiederhergestellt). Es erhielt 1425 seine Handfeste als Dorf, 1669 Stadtrecht. 1656 wurde der Ort von den Tataren zerstört; die Pest (1709/10) kostete 1 300 von damals etwa 2 000 Einwohner das Leben. Mit der Anbindung an das Eisenbahnnetz entwickelte sich die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Das am Ende des Zweiten Weltkriegs zu etwa 45 % zerstörte Lyck kam 1945 unter polnische Verwaltung; die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag 1990 anerkannt.
Universal-Lexikon. 2012.