Akademik

Mackenzie
I
Mackenzie
 
[mə'kenzɪ],
 
 1) der, Strom in Nordwestkanada, 4 241 km lang (bis zur Quelle des Finlay River), mit einem Einzugsgebiet von 1,8 Mio. km2 der zweitgrößte Strom Nordamerikas. Hauptquellflüsse sind Peace River und Athabasca. Der dem Athabascasee entfließende Slave River, der kurz nach seinem Ausfluss den Peace River aufnimmt, mündet in den Großen Sklavensee. Nach Austritt aus dem Großen Sklavensee heißt der Strom Mackenzie, er mündet nach 1 706 km in einem etwa 160 km breiten, von vielen Seen durchsetzten Delta ins Nordpolarmeer. Größter Nebenfluss (von Westen) ist der Liard. Schifffahrt ist in den Sommermonaten bis Fort Smith (rd. 2 000 km) möglich. - Das breite Flusstal ist nur wenig bevölkert (v. a. Indianer). In Norman Wells wird etwas Erdöl gefördert. Bei der Suche nach Erdöl und Erdgas besonders im Delta und der anschließenden Beaufortsee wurden größere Reserven festgestellt.
 
 
 2) Stadt in Guyana, Linden.
 
II
Mackenzie
 
[mə'kenzɪ],
 
 1) Sir (seit 1802) Alexander, schottischer Entdeckungsreisender, * Inverness 1755 (nach anderen Angaben Stornoway auf der Hebrideninsel Lewis 1764), ✝ Mulnair (bei Pitlochry, nordwestlich von Perth) 11. 5. 1820; befuhr als Händler 1789 in Kanada den nach ihm benannten Mackenzie nordwärts zum Nordpolarmeer. 1793 folgte er dem Peace River aufwärts, durchquerte die nördlichen Rocky Mountains und gelangte an den Pazifik. Die beiden Reisen gelten als die erste bekannte Durchquerung des nordamerikanischen Kontinents nördlich von Mexiko. 1808 kehrte Mackenzie nach Schottland zurück.
 
Werk: Voyages from Montreal, on the River Sankt Lawrence, through the continent of North America, to the Frozen and Pacific Oceans, in the years 1789 and 1793 (1801; deutsch A. Mackenzies Reisen von Montreal durch Nordwestamerika. ..).
 
 2) Sir (seit 1895) Alexander Campbell, britischer Komponist, * Edinburgh 22. 8. 1847, ✝ London 28. 4. 1935; studierte in London an der Royal Academy of Music, war 1888-1924 deren Direktor und 1892-99 auch Dirigent der Philharmonic Society. Mackenzies musikalische Werke gehören der spätromantischen Tradition an. Er schrieb Opern (u. a. »Colomba«, 1883; »The troubadour«, 1886), Orchesterwerke, Kammermusik und Klavierstücke, Oratorien, Chöre und Lieder.
 
 3) Sir (seit 1952) Edward Montague Compton, englischer Schriftsteller, * West Hartlepool (bei Durham) 17. 1. 1883, ✝ Edinburgh 30. 11. 1972; zu Mackenzies umfangreichem Werk gehören der Entwicklungsroman »Sinister street« (1913/14, 2 Bände), nach der Konversion zum Katholizismus die Kritik an der Haltlosigkeit der jungen Generation in »Extraordinary women« (1928) sowie vom religiös geprägten schottischen Nationalismus (Mackenzie war Mitbegründer der Schott. Nationalpartei) bestimmte Erzählwerke, so der humoristische Roman »Whisky galore« (1947; deutsch »Das Whisky-Schiff«). Die Entwicklungsgeschichte eines Schotten stellt das Hauptwerk »The four winds of love« (1937-45, 6 Bände) dar. Mackenzie schrieb auch Reisebücher, Biographien, Essays, Theaterstücke und eine umfangreiche Autobiographie (»My life and times«, 10 Bände, 1963-71).
 
Literatur:
 
D. J. Dooley: C. M. (New York 1974);
 D. u. J. Thomas: C. M. A bibliography (London 1986).
 
 4) Kenneth, genannt Seaforth Mackenzie, australischer Schriftsteller und Journalist, * Perth 25. 9. 1913, ✝ ebenda 19. 1. 1955; Hauptthema seines literarischen Werkes ist die unverbrämt dargestellte Sinnlichkeit und Erotik.
 
Werke: Lyrik: Our earth (1937); The moonlit doorway (1944).
 
Romane: The young desire it (1937); Chosen people (1938); Dead men rising (1951); The refuge (1954).

Universal-Lexikon. 2012.