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Manganknollen
Manganknollen,
 
auf den Tiefseeböden der Ozeane, in den kontinentfernsten Bereichen mit geringer Sedimentation vorkommende, rundliche, konzentrisch-schalig aufgebaute Konkretionen von durchschnittlich bis 8 cm Durchmesser. Neben Mangan (durchschnittlich 20-30 %, zum Teil bis über 40 %) enthalten sie Eisen (5-15 %) sowie - durchschnittlich je 1-2 % - Nickel, Kobalt und Kupfer, ferner auch gelegentlich Zink u. a. Metalle (in oxidischen und hydroxidischen Verbindungen). Sie bilden sich, wahrscheinlich unter Beteiligung von Organismen (Bakterien, Foraminiferen u. a.), aus den kolloidal im Meerwasser gelösten Eisen-, Mangan- u. a. Verbindungen; diese wurden wohl, wenigstens teilweise, durch Flüsse oder den Wind vom Festland angeliefert (im Übrigen vulkanischer Herkunft) und an Kristallisationskerne (Gesteinsbruchstücke, Hartteile von Organismen) angelagert; sie wachsen in 1 Mio. Jahren nur um wenige Millimeter. Von ähnlicher Zusammensetzung, Herkunft und Verbreitung sind plattenförmige Gebilde und Krustenüberzüge. Dagegen entstanden die innerhalb der lockeren, wasserreichen bodennahen Sedimentschicht vorkommenden porösen Manganknollen mit 0,5-25 cm Durchmesser und mit hohem Kupfer- und Nickelgehalt offensichtlich während der Verfestigung des Sediments (Diagenese) durch Zirkulation (Aufwärtswandern) metallhaltiger Lösungen (Porenwasser), die letztlich wohl überwiegend vulkanischer Herkunft sind. Der Pazifische Ozean enthält die größten Vorkommen, nach ersten Schätzungen über 10 Mrd. t (in allen Ozeanen zusammen vielleicht 25-30 Mrd. t), von denen derzeit aber nur 5-10 % wirtschaftlich verwertbar sind. Bei der Gewinnung der Manganknollen sind mögliche Auswirkungen auf die marine Umwelt zu bedenken (Meeresbergbau).
 
Literatur:
 
The manganese nodule belt of the Pacific Ocean, hg. v. P. Halbach u. a. (Stuttgart 1988).

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Man|gan|knol|len <Pl.>: in den Ablagerungen von 1Ton in der Tiefsee knollenartig angereicherte Manganerze.

Universal-Lexikon. 2012.