Mondrian
['mɔndriːaːn], Piet, eigentlich Pieter Cornelis Mondriaan, niederländischer Maler, * Amersfoort 7. 3. 1872, ✝ New York 1. 2. 1944; begann als Landschaftsmaler; setzte sich mit Symbolismus und Pointillismus auseinander. 1911-14 hielt er sich in Paris auf. Nach einer deutlich vom Kubismus bestimmten Phase entstanden 1914 die ersten abstrakten Kompositionen auf der Grundlage linearer und geometrischer Elemente. 1917 gehörte er zu den Begründern der Stijl-Gruppe. In der von T. van Doesburg herausgegebenen Zeitschrift »De Stijl« erläuterte er seine Theorie des Neoplastizismus. 1919-38 lebte er wieder in Paris, anschließend bis 1940 in London, danach in New York. - Mondrians Werk besteht seit 1920 aus Gemälden, deren Spannung auf den Formbeziehungen zwischen rechteckigen, sparsam verteilten Farbflächen in reinen Farben und dem sie überlagernden System horizontaler und vertikaler Linien beruht. Plastische Werte sind zugunsten des Gleichgewichts reiner Flächenbeziehungen eliminiert. Die Kunst von Mondrian ist einer der konsequentesten und einflussreichsten Beiträge im Bereich der gegenstandslosen Malerei, mit der er in erheblichem Maße auch auf die Architektur wirkte. - 1994 wurde in Amersfoort das restaurierte Geburtshaus des Künstlers als Studien- und Dokumentationszentrum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Werke: Komposition mit Rot, Gelb und Blau (1921; Den Haag, Gemeentemuseum); Komposition mit zwei Linien (1931; Amsterdam, Stedeelijk Museum); Broadway-Boogie-Woogie (1942-43; New York, Museum of Modern Art).
C. Weyergraf: P. M. u. Theo van Doesburg (1979);
S. Lemoine: M. u. De stijl (a. d. Frz., Genf 1988);
H. L. C. Jaffé: P. M. (a. d. Engl., Neuausg. 1990);
M. and the neo-plasticist utopia, bearb. v. S. Foucherau (London 1994);
P. M. 1872-1944, bearb. v. Y.-A. Bois, Ausst.-Kat. Gemeentemuseum Den Haag (1995);
26. Rue du Départ. M.'s studio in Paris, 1921-1936, hg. v. C. Boekraad (a. d. Niederländ., Berlin 1995).
Universal-Lexikon. 2012.