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Zeitschrift
Periodikum (fachsprachlich); Gazette; Heft; Zeitung; Blatt; Journal; Magazin

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Zeit|schrift ['ts̮ai̮tʃrɪft], die; -, -en:
geheftete, broschierte Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln o. Ä., die meist regelmäßig (wöchentlich, monatlich oder vierteljährlich) erscheint:
eine medizinische, wissenschaftliche, satirische Zeitschrift; eine Zeitschrift für Mode, Kunst; eine Zeitschrift abonnieren, herausgeben; sie blätterte in einer Zeitschrift.
Syn.: Blatt, Illustrierte, Journal, Magazin, Organ.
Zus.: Fachzeitschrift, Frauenzeitschrift, Kunstzeitschrift, Literaturzeitschrift, Modezeitschrift, Musikzeitschrift, Wochenzeitschrift.

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Zeit|schrift 〈f. 20regelmäßig (wöchentlich, monatlich) erscheinende, meist bebilderte Druckschrift; →a. Zeitung

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Zeit|schrift , die:
1. meist regelmäßig (wöchentlich bis mehrmals jährlich) erscheinende, geheftete, broschierte o. Ä. Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln usw. [über ein bestimmtes Stoffgebiet]:
eine medizinische, satirische Z.;
eine Z. für Mode.
2. Redaktion bzw. Unternehmung, die eine Zeitschrift (1) zusammenstellt, gestaltet, herstellt, herausbringt:
mein Vortrag wird von einer Z. gedruckt.

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Zeitschrift,
 
in Abständen von einer Woche bis zu einem Jahr erscheinende periodische Publikation, die sich - mit Ausnahme der Publikumszeitschriften - an einen begrenzten Leserkreis wendet und einen spezialisierten Inhalt aufweist sowie, im Vergleich zur Zeitung, durch eingeschränkte Aktualität gekennzeichnet ist. Die Zeitschriftenpresse gliedert sich in drei Bereiche: 1) Fachzeitschriften (einschließlich wissenschaftliche Zeitschriften, Standes-, Berufs-, Verbands-, Kunden-, Haus- und Werkzeitschriften), die der Wissensvermittlung, Forschung und berufliche Aus- und Weiterbildung dienen und die titelreichste Gruppe darstellen; 2) konfessionelle Zeitschriften (Bistumsblätter, Kirchenzeitungen, kirchliche Wochenblätter und Magazine), die sich v. a. an die Angehörigen einer Glaubensgemeinschaft richten; 3) als auflagenstärkste Gruppe die Publikumszeitschriften (Illustrierte, unterhaltende Wochenpresse, Programm-, Frauen-, Kinder-, Jugend- und Spezialzeitschriften) mit einem breit gefächerten Themenspektrum zur Information und Unterhaltung.
 
Seit Ende der 1990er-Jahre befindet sich der Markt der Publikumspresse im Aufschwung, gekennzeichnet durch steigende Werbeeinnahmen (1999: 3,92 Mrd. DM), eine Vielzahl (1990: 781 Titel der Publikumspresse, 2000: 1 114 Titel) von Titelneugründungen, zunehmend im Bereich von Special-Interest-Zeitschriften und damit einhergehend eine bereits seit Anfang der 1980er-Jahre ständig sinkende Durchschnittsauflage (1980: 142 IVW-geprüfte Titel, Durchschnittsauflage 381 000 Exemplare; 2000: 467 Titel, Durchschnittsauflage 198 150). - Die Verlage binden ihre Presseobjekte zunehmend in Cross-Media-Strategien ein, d. h., sie verwerten die Inhalte als Print- wie als Online-Produkt oder als CD-ROM beziehungsweise DVD; eigene Internetauftritte werden selbstverständlich. In diesem Zusammenhang haben sich die Befürchtungen vieler Verlage, das schnelle Wachstum der neuen Online-Medien werde zu Einbußen im Printbereich führen, gerade im Bereich der Publikums- und Fachzeitschriften nicht bestätigt. Das Internet scheint vielmehr die Gründung neuer Titel zu begünstigen und den Zeitschriftenverlagen zusätzliche Werbeumsätze zu verschaffen.
 
Statistik:
 
Nach der Erhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) erschienen im 3. Quartal 2000 1 942 Zeitschriften in einer Gesamtauflage von 148,4 Mio. Exemplaren, davon 852 Publikumszeitschriften (130,7 Mio.), 1 090 Fachzeitschriften (17,7 Mio.) und 92 Kundenzeitschriften (45,7 Mio.). Bei den Publikumszeitschriften wurden 56,12 Mio. Exemplare über das Abonnement und 29,26 Mio. am Kiosk verkauft, bei den Fachzeitschriften lag der Abonnementsanteil mit 13,75 Mio. Stück gegenüber 0,39 Mio. Einzelverkäufen naturgemäß erheblich höher. Die Vertriebseinnahmen in der Zeitschriftenbranche beliefen sich nach Schätzungen des Instituts für Presseforschung und Medienberatung auf etwa 4,68 Mrd. DM.
 
Reichweite und Nutzung:
 
Die höchste Reichweite besitzen Publikumszeitschriften (45,7 %); dabei erreichen Programmzeitschriften (66,1 %), aktuelle Illustrierte und Magazine (52,0 %), Motorzeitschriften (35,0 %) und wöchentliche Frauenzeitschriften (28,9 %) den größten Bevölkerungsanteil. - Zu den auflagenstärksten Zeitschriften gehören (2000) die monatliche ADAC-Mitgliederzeitschrift »ADAC Motorwelt« (13,1 Mio.), das Boulevardmagazin »Bild am Sonntag« (2,57 Mio.), die beiden neueren 14-täglichen Programmzeitschriften »TV Movie« (2,47 Mio.) und »TV Spielfilm« (2,28 Mio.), die seit 1996 die Marktanteilswerte der beiden älteren wöchentlichen Titel »Hörzu« (2,06 Mio.) und »Auf einen Blick« (1,95 Mio.) hinter sich gelassen haben, ferner die Frauenzeitschriften »Bild der Frau« (1,69 Mio.) und »Neue Post« (1,35 Mio.), außerdem »Freizeit Revue« (1,11 Mio.) und »tina« (1,02 Mio.) sowie die Nachrichtenmagazine »Stern« (1,14 Mio.) und »Der Spiegel« (1,08 Mio.). - Mehr als die Hälfte (58,3 %) aller Publikumszeitschriften kommen in den vier Großverlagen Heinrich Bauer Verlag KG (Marktanteil 22,25 %, 36 Titel), Axel Springer Verlag AG (15,42 %, 29 Titel), Burda Holding GmbH & Co. KG (10,84 %, 24 Titel) und der Bertelsmann-Tochtergesellschaft Gruner + Jahr AG & Co. (10,12 %, 31 Titel) heraus. - Im Unterschied zu den tagesaktuellen Medien Hörfunk, Fernsehen und Tageszeitung, die von mehr als vier Fünfteln der Bevölkerung (81,5 %) regelmäßig genutzt werden, spielt die tägliche Nutzung von Zeitschriften eine weitaus geringere Rolle; nach der Media-Analyse 1999 lasen 48,0 % der Gesamtbevölkerung mehrmals in der Woche Zeitschriften und Illustrierte.
 
Österreich:
 
Nach heftigen Preiskämpfen 1999 kam es im September 2000 zur Fusion der beiden Nachrichtenmagazine »profil« (Kurier-Gruppe, Auflage 94 650) und »Format« (News-Verlagsgruppe, Auflage etwa 100 000). Die News-Gruppe, die die Illustrierte »News« und die Programmzeitschrift »tv-media« herausgibt und sich zu 75 % im Besitz des deutschen Verlags Gruner + Jahr befindet, hält die Mehrheit (70 %) an der neuen, fortan den österreichischen Zeitschriftenmarkt wesentlich bestimmenden Gruppe; die übrigen 30 % liegen bei der ZVB (Kurier-Gruppe), die neben dem Wirtschaftsmagazin »trend« (60 700) auch »Autorevue« u. a. Magazine herausbringt. Weitere wichtige Titel sind die monatlichen Mitgliedermagazine »Auto Touring« (1,2 Mio.), »Freie Fahrt« (396 000) und »Dialog« (711 000), das Wirtschaftsmagazin »Gewinn« (71 700), die Zeitschriften »Maxima« (115 100) und »Medizin populär« (42 700), die Zeitgeistmagazine »Wiener« (42 800), »Wienerin« (52 000) und »Wellness Magazin« (37 600), die Frauenzeitschrift »Welt der Frau« (monatlich 61 800) sowie die eine Anzeigengemeinschaft eingehenden monatlichen Publikationen des Sportmagazin-Verlags (Axel Springer Verlag AG 51 %) »Sportmagazin«, »Reisemagazin« und »Motorrad Magazin« (zusammen 79 500), zu denen 1999 die Wochenzeitschrift »SportWoche« (61 700) kam, ferner die Österreich-Ausgaben der deutschen Zeitschriften »Auto Bild«, »Der Spiegel«, »Stern«, »Bunte«, »Freizeit Revue«, »Brigitte« u. a.
 
Schweiz:
 
1999 erschienen 58 Publikumszeitschriften, rd. 800 Hobby- und Spezialzeitschriften sowie 1 020 Fachzeitschriften. Zu den auflagenstärksten Publikationen gehören die Verbraucherzeitschrift »K-Tip« (382 000, 10-mal jährlich) und das Ombudsmagazin »Schweizerischer Beobachter« (333 000, 14-täglich), außerdem die »Schweizer Illustrierte« (251 000) und die Programmzeitschriften »Tele« (229 500) und »TR 7« (169 000), das Unterhaltungsblatt »GlücksPost« (175 000) und die Eltern- und Familienzeitschrift »Schweizer Familie« (155 000; alle wöchentlich); viel gelesen werden ferner das 1994 gegründete Wirtschaftsmagazin »Puls-Tip« (141 000, monatlich), das Nachrichtenmagazin »Facts« (gegründet 1995, 105 000, wöchentlich), die Jugendzeitschrift »MEX« (Musenalp Express; 143 400, monatlich) sowie die Frauenzeitschriften »Modeblatt« (125 000, wöchentlich) und »Annabelle« (102 000, 14-täglich).
 
Geschichte:
 
Das Medium Zeitschrift ist älter als seine Bezeichnung, die erstmals 1751 in der Vorrede zu einem Zeitschriftenjahrgang gebraucht wurde. Bis ins 19. Jahrhundert waren daneben noch die Begriffe »Journal«, »Wochen-« beziehungsweise »Monatsschrift«, »Magazin«, »Ephemerides«, »Sammlung« u. Ä. üblich, häufig als Bestandteil von Zeitschriftentiteln. Als älteste deutsche Zeitschrift gilt die seit 1682 in Lateinisch von Otto Mencke (* 1644, ✝ 1707) herausgegebene Gelehrtenzeitschrift Acta Eruditorum nach dem Vorbild des Journal des Savants und der Philosophical Transactions. Bis 1720 kamen in Deutschland 54 Organe dieses Typs der universalen, wissenschaftlichen Aufsätze und v. a. Rezensionen enthaltenden Zeitschriften heraus, aus denen sich bei zunehmender wissenschaftlicher Spezialisierung und gesellschaftliche Differenzierung die wissenschaftlichen Fachzeitschriften entwickelten. In Deutschland waren das zunächst v. a. die historisch-politischen Zeitschriften, von denen (bis 1750) 122 Titel erschienen. Die erste deutsche-sprachige und zugleich erste literarisch-kritische und populärwissenschaftliche Zeitschrift, die bereits Rezensionen belletristischer Neuerscheinungen enthielt, wurde ebenfalls gegen Ende des 17. Jahrhunderts gegründet: die von C. Thomasius herausgegebenen und von ihm allein verfassten »Monats-Gespräche« (gegründet 1688). Die Wurzel der Frauen-, Familien- und Unterhaltungszeitschrift liegt in dem aus England stammenden Typ der von der Aufklärung geprägten erbaulichen, belehrenden, aber gleichzeitig unterhaltenden moralischen Wochenschriften, die bis um 1770 ihre Blütezeit in Deutschland hatten und sich mit insgesamt 500 Titeln im Publikum größter Beliebtheit erfreuten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erschienen insgesamt 3 493 Zeitschriften, wobei die meisten Neugründungen (1 943 Titel) zwischen 1770 und 1790 erfolgten. Den Hauptanteil machten im 18. Jahrhundert unterhaltende Zeitschriften (z. B. »Journal der Moden«, gegründet 1786; »Journal von und für Deutschland«, gegründet 1784), literarische Zeitschriften (z. B. »Deutsches Museum«, gegründet 1776; C. M. Wielands »Der Teutsche Merkur«, gegründet 1773), politisch-historische Zeitschriften (z. B. »Minerva«, gegründet 1792; »Geschichte und Politik«, gegründet 1800) sowie die um 1770 aufkommenden Kinder- und Jugendzeitschriften (z. B. »Der Kinderfreund«, gegründet 1775) aus.
 
Im 1. Drittel des 19. Jahrhunderts entstand, geprägt von den Neuerungen in der Druck- und Illustrationstechnik, mit der Illustrierten wiederum ein neuer Typ von Zeitschriften. Große Verbreitung und hohe Auflagen, zum Teil bis zu 400 000 Exemplare, fanden daneben Familienzeitschriften (z. B. Die Gartenlaube) sowie Witz- und Satireblätter (z. B. Kladderadatsch). Die Zahl der Zeitschriften ging nach dem Ersten Weltkrieg stark zurück und sank aufgrund von Notverordnungen, Verboten, Schließungen und Beschlagnahmungen seit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur von (1933) 5 000 Titeln auf (1944) 450 Titel. Wie bei der Tagespresse setzte auch im Bereich der Wochenpresse zwischen 1945 und 1948 aufgrund des enormen kulturellen, literarischen und politischen Nachholbedarfs ein Zeitschriftenboom in Deutschland ein, der zur Gründung zum Teil noch heute bestehender Periodika wie »Frau im Spiegel« (1945), »Der Spiegel« (1946/47), »Hörzu« (1946), »Stern« (1948), »Quick« (1948), »Bunte« (1948) führte.
 
Literatur:
 
Auflagenliste, hg. v. der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (1974 ff., vierteljährl., früher u. a. T.);
 A. Vogel: Die populäre Presse in Dtl. Ihre Grundlagen, Strukturen u. Strategien (1998);
 A. Vogel: Daten zum Markt u. zur Konzentration der Publikumspresse in Dtl. im I. Quartal 2000, in: Media Perspektiven (2000), H. 10.

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Zeit|schrift, die: 1. meist regelmäßig (wöchentlich bis mehrmals jährlich) erscheinende, geheftete, broschierte o. ä. Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln usw. [über ein bestimmtes Stoffgebiet]: eine medizinische, wissenschaftliche, satirische Z.; eine Z. für Mode, Kunst; eine illustrierte Z. (veraltet; eine Illustrierte); sie blätterte in einer Z. 2. Redaktion bzw. Unternehmung, die eine ↑Zeitschrift (1) zusammenstellt, gestaltet, herstellt, herausbringt: Zwei Jahre später druckt eine gelehrte Z. diesen Vortrag ... ab (Hofstätter, Gruppendynamik 169).

Universal-Lexikon. 2012.