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Orlando
I
Orlando
 
[ɔː'lændəʊ], Stadt in Florida, USA, 170 300 Einwohner; die Metropolitan Area hat 1,359 Mio. Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität (gegründet 1968); Konserven- und Elektronikindustrie; Hauptwirtschaftszweig ist heute der Tourismus: In unmittelbarer Nähe befinden sich die Vergnügungsparks »Walt Disney World« (eröffnet 1971), »Epcot Center« (Experimental Prototype Community of Tomorrow; veranschaulicht die Welt der Zukunft; eröffnet 1982) und die attraktiven Anlagen »Sea World« (Ozeanarium, Vorführungen mit Seelöwen, Delphinen, Walen) und Universal Studios (1990 eröffnet); internationaler Flughafen (1989-90 Neubau des Terminals).
 
Geschichte:
 
Um 1844 entstand um Fort Gatlin die Siedlung Jernigan, die 1857 den heutigen Namen erhielt.
II
Orlạndo,
 
Vittorio Emanuele, italienischer Politiker, * Palermo 19. 5. 1860, ✝ Rom 1. 12. 1952; Jurist; 1897-1925 liberaler Abgeordneter, seit 1901 Professor für öffentliches Recht und Verwaltungsrecht in Rom, 1903-17 mehrmals Minister, in der innenpolitischen Krise nach der italienischen Niederlage von Karfreit (Slowenien) wurde er am 30. 10. 1917 Ministerpräsident. Außenpolitisch förderte Orlando in Anknüpfung an die Selbstbestimmungsideen des amerikanischen Präsidenten W. Wilson nationale Bewegungen in der zerfallenden Donaumonarchie; innenpolitisch führte er gegen Kriegsende das Verhältniswahlrecht (auf der Basis eines allgemeinen Wahlrechts für Männer) ein. Über Fiume/Rijeka, Dalmatien und die Grenze bei Triest kam es zum Konflikt mit Wilson. Nachdem der Friede von Saint-Germain-en-Laye, der Italien die Brennergrenze brachte, im Entwurf fertig gestellt war (3. 6. 1919, trat Orlando nach einer Kammerniederlage am 19. 6. zurück. Bei der Wahl des Staatspräsidenten 1948 blieb Orlando gegen L. Einaudi erfolglos.
 
Ausgabe: Memorie: 1915-1919, herausgegeben von R. Mosca (1960).

Universal-Lexikon. 2012.