Pạrchim,
1) Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern, 49 m über dem Meeresspiegel, im Tal der Elde, 20 900 Einwohner; Baustoff-, Hydraulikwerk. Bei Parchim Flughafen »Westmecklenburg«.
In der Pfarrkirche der Neustadt, Sankt Marien (1278 geweiht), spätgotischer Schnitzaltar (um 1500; wohl Lübecker Arbeit); in der gotischen Pfarrkirche der Altstadt, Sankt Georgen (1307 geweiht), Freskenreste an den Chorpfeilern (15. Jahrhundert); Rathaus mit Treppengiebeln (14. Jahrhundert, Anfang 19. Jahrhundert erneuert); Fachwerkhäuser (v. a. 17. Jahrhundert).
Bei der 1170 genannten Burg, bereits zu slawischer Zeit Mittelpunkt eines Landbezirks, entstand wohl noch vor 1200 die 1225 mit Stadtrecht versehene Altstadt. Neben dieser wurde 1249 erstmals die Neustadt erwähnt. 1282 wurden Alt- und Neustadt vereinigt und 1377 gemeinsam ummauert. Mit der nach 1850 einsetzenden Industrialisierung entwickelte sich Parchim nächst Rostock zum wichtigsten Industriestandort Mecklenburgs.
2) Landkreis im Südwesten von Mecklenburg-Vorpommern, grenzt im Süden an Brandenburg, 2 233 km2, 109 500 Einwohner. Das Kreisgebiet erstreckt sich zwischen dem Ostufer des Schweriner Sees und dem Ostufer des Plauer Sees auf der Mecklenburgischen Seenplatte und umfasst im Südteil wellige Grundmoränen- und Sanderflächen, über denen Stauch- und Endmoränenhügel (Ruhner Berge 178 m über dem Meeresspiegel, Langer Berg 124 m über dem Meeresspiegel) aufragen. Plauer und Schweriner See sind durch die schiffbare Elde und den Störkanal verbunden. Hauptwirtschaftszweige sind Industrie, Fremdenverkehr, Landwirtschaft. Größte Stadt ist die Kreisstadt Parchim; weitere Städte: Lübz, Plau am See, Sternberg, Goldberg, Crivitz und Brüel. - In den Landkreis Parchim wurden am 12. 6. 1994 die ehemaligen Kreise Lübz und Sternberg (außer 5 Gemeinde im Nordwesten) sowie der Ostteil des vorherigen Kreises Schwerin eingegliedert.
Universal-Lexikon. 2012.