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Rickettsiosen
Rickettsiosen,
 
Singular Rickettsiose die, -, durch Rickettsien hervorgerufene, meist von Gliederfüßern (Zecken, Milben, Läusen, Flöhen) übertragene Infektionskrankheiten mit unterschiedlicher Verbreitung.
 
Zu den Rickettsiosen gehören v. a. das Fleckfieber und das Fünftagefieber, die beide auf den Menschen beschränkt sind. Eine nordamerikanische Form des Fleckfiebers stellt das durch Zecken übertragene, durch Rickettsia rickettsii hervorgerufene Felsengebirgsfieber (Rocky Mountains spotted fever) dar; im südostasiatischen Raum tritt das durch Milben verbreitete, mit hoher Sterberate verlaufende Tsutsugamushi-Fieber auf (Erreger Rickettsia tsutsugamushi); in Nord- und Zentralasien das nordasiatische Zeckenbissfieber (Erreger Rickettsia sibirica). Im Unterschied hierzu gehört das Q-Fieber zu den Zoonosen. Ebenfalls durch Zeckenbiss wird das durch Rickettsia conorii hervorgerufene, im Mittelmeerraum, Teilen von Afrika und Indien auftretende Boutonneuse-Fieber übertragen.
 
Die einzelnen Rickettsiosen verursachen unterschiedlich schwere Fieberzustände, die meist mit fleckförmigen Hautausschlägen verbunden sind (Befall des Endothels der Blutgefäße durch die Erreger). Schwere Verläufe treten bei Hirnbeteiligung (Enzephalitis) auf; beim Fünftagefieber sind noch nach Jahren Rückfälle möglich. Alle Formen der Rickettsiose können mit Breitbandantibiotika behandelt werden.

Universal-Lexikon. 2012.