Akademik

Schedel
Schedel,
 
Hartmann, Arzt und Humanist, * Nürnberg 13. 2. 1440, ✝ ebenda 28. 11. 1514; studierte 1456-59 in Leipzig die Artes liberales, dann kanonisches Recht, ließ sich 1462 von P. Luder für humanistische Studien begeistern, folgte ihm nach Padua und kehrte 1466 als Doktor der Medizin nach Deutschland zurück; war Stadtarzt in Nördlingen, Amberg und ab 1484 in Nürnberg, wo er dem Größeren Rat der Stadt angehörte und im Humanistenkreis um die Familie Pirckheimer, H. Münzer und K. Celtis verkehrte. Schedel hat sich als Sammler von Büchern, die er zum Teil selbst abschrieb oder illustrierte, von deutschen Liedern und Musikstücken (»Schedels Liederbuch«) sowie Inschriften aus Deutschland und Italien (»Opus de antiquitatibus cum epitaphiis«) einen Namen gemacht, v. a. durch seine seit 1487 aus humanistischen Geschichtswerken (besonders E. S. Piccolominis) kompilierte lateinische »Weltchronik«, deren aufwendige Druckausgaben (rd. 1 800 Holzschnitte aus der Werkstatt von M. Wolgemut und W. Pleydenwurff, 32 reale Stadtansichten) in Nürnberg 1493 (in deutscher Übersetzung von G. Alt) zum Vertrieb in Europa erschienen.
 
Literatur:
 
B. Hernard u. F. J. Worstbrock: H. S., in: Die dt. Lit. des MA. Verfasser-Lex., begr. v. W. Stammler, hg. v. K. Ruh u. a., Bd. 8, Lfg. 2 (1991);
 K. Fischer: H. S. in Nördlingen (1996).
 

Universal-Lexikon. 2012.