schöne Seele,
tugendhaftes Gemüt, Mensch von »innerer Schönheit« (französisch belle âme). Das Ideal der schönen Seele ist kennzeichnend für die im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit Pietismus und Empfindsamkeit entwickelte Seelen- und Gefühlskultur. Schiller definierte dieses Ideal als Übereinstimmung von Pflicht und Neigung (»Über Anmut und Würde«, 1793). Der Begriff wurde besonders bekannt durch Goethes »Bekenntnisse einer schönen Seele« (6. Buch von »Wilhelm Meisters Lehrjahre«), bei denen ihm die Gestalt der Susanne Katharina von Klettenberg als Vorbild diente.
Universal-Lexikon. 2012.