Skạlden
[altnordisch skáld, ursprünglich wohl »Dichtung«, »Gedicht«], Bezeichnung für die altnordischen Dichter v. a. der Wikingerzeit (9.-11. Jahrhundert), die eine nach besonderen Regeln aufgebaute strophische Dichtung (Skaldendichtung) häufig an Fürstenhöfen vortrugen und dort, aber auch außerhalb der höfischen Kreise, hohes Ansehen genossen und bisweilen von skandinavischen Fürsten u. a. mit diplomatischen Missionen betraut wurden. Der erste bekannte Skalden ist der Norweger Bragi (um 850), der wegen seines bereits voll ausgereiften skaldischen Stils später als »Erfinder« der Skaldendichtung angesehen und den altnordischen Göttern zugeordnet wurde. Die meisten Skalden stammten aus Island (zum Teil auch aus Norwegen) und sind namentlich bekannt. Von einigen (z. B. Egill Skallagrímsson; Kormákr Ögmundarson, 10. Jahrhundert) sind Biographien in Sagaform (Saga) überliefert.
Universal-Lexikon. 2012.