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Spoleto
Spoleto,
 
Stadt in der Provinz Perugia, Umbrien, Italien, rd. 400 m über M., in Hanglage über dem Tessino, 37 900 Einwohner; Erzbischofssitz; Museen; Fremdenverkehr; Sommerfestspiele (Theater, Oper, Ballett); Braunkohlenbergbau.
 
Stadtbild:
 
Baureste aus röm. Zeit (u. a. Mauerring, Triumphbogen, Theater und Amphitheater) und Festung (»Rocca«) des 14. Jahrhunderts (mit Ehrenhof und Loggia; heute Museum). Romanischer Dom Santa Maria Assunta (Neubau vom Ende des 12. Jahrhunderts, im 17. Jahrhundert verändert; Glockenturm um 1100, 1997 starke Schäden durch Erdbeben) mit reich dekorierter Fassade und Renaissanceportikus (1491 begonnen), Fresken von Pinturicchio und Fra Filippo Lippi. Zahlreiche Kirchen (San Gregorio Maggiore, 1146 vollendet, spätere Umbauten; Santa Eufemia, wohl frühes 12. Jahrhundert) und Paläste (Palazzo del Comune mit Pinakothek; Palazzo Ancaiani mit Galleria d'Arte Moderna; Palazzo Arroni mit Sgraffitodekoration). Außerhalb der Stadtmauern San Salvatore (wohl im 8./9. Jahrhundert, vielleicht als Erneuerung einer frühchristlichen Kirche errichtet, mehrfach verändert), San Pietro (ursprünglich 5. Jahrhundert, im 13. Jahrhundert erweitert; Fassade mit romanischen figürlichen Reliefs) sowie der Ponte delle Torri (80 m hohe und 230 m lange Brücke des 14. Jahrhunderts, zugleich Aquädukt).
 
Geschichte:
 
Das antike Spoleto wurde 241 v. Chr. röm. Kolonie latinischen Rechts (Spoletium). Seit etwa 570 war Spoleto Sitz eines langobardischen Herzogtums, das wohl Teil der Pippinschen Schenkung an den Papst war (754/756). Es blieb jedoch auch unter fränkischer Herrschaft bestehen; zwei Herzöge von Spoleto, Guido (Wido) II. und Lambert, errangen die italienische Königskrone und die Kaiserwürde. 1198 fielen Stadt und Herzogtum endgültig an den Kirchenstaat.
 

Universal-Lexikon. 2012.