Wịlligis,
Wịllegis, Erzbischof von Mainz (seit 975), ✝ 23. 2. 1011; wurde um 969 Mitglied der Hofkapelle, war seit 971 Kanzler Kaiser Ottos II., seit 975 Erzkanzler für das Reich und Erzbischof von Mainz. Durch sein Eintreten nach Ottos II. Tod rettete er 984 dem minderjährigen Otto III. gegenüber den Thronansprüchen von Herzog Heinrich dem Zänker die Krone. Willigis war in der Vormundschaftsregierung von Theophano und Adelheid der eigentliche Lenker des Reichs. Ab 997 zog er sich aus dem kaiserlichen Ratgeberkreis zurück. Nach dem Tod Ottos III. griff Willigis mit seiner Entscheidung für Heinrich II., den er 1002 zum König krönte, nochmals in die Reichspolitik ein. Dadurch erhielt die Kirche erstmals im Heiligen Römischen Reich entscheidenden Einfluss auf die Königserhebung. Willigis war auch bedeutend als Territorialpolitiker, Klostergründer und Bauherr. Auf seine der Legende nach nichtadelige Herkunft als Sohn eines Wagners soll das Rad im Wappen des Mainzer Bistums hinweisen. - Heiliger (Tag: 23. 2.).
Universal-Lexikon. 2012.