Wolhyni|endeutsche,
die deutschen Siedler in Wolhynien. Nachdem bereits 1816 einige Mennoniten aus dem Danziger Raum, der Rheinpfalz und Württemberg nach Wolhynien gekommen waren, erfolgten 1831 und 1863/64 zwei große Einwanderungsschübe deutscher Siedler aus Polen, Niedersachsen, Pommern und Schlesien. Bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die rd. 200 000 Wolhyniendeutschen in die östlichen Gebiete des europäischen Teils Russlands und nach Sibirien deportiert, wobei etwa die Hälfte umkam. Bei Kriegsende kehrten die Überlebenden zurück. Die Wolhyniendeutschen des westlichen, 1921-39 polnischen Teils wurden 1939/40 in den Warthegau umgesiedelt, ebenso nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 die Wolhyniendeutschen im östlichen Teil Wolhyniens, von denen jedoch Zwangskollektivierung und Deportation in den 20er- und 30er-Jahren nur wenige überlebt hatten. (Russlanddeutsche)
Universal-Lexikon. 2012.