Zehnergruppe,
Zehnerclub, englisch Group of Ten [gruːp əv ten], Abkürzung G 10, anlässlich des Abschlusses der Allgemeinen Kreditvereinbarungen im Rahmen des Internationalen Währungsfonds (IWF) 1962 gebildeter informeller Zusammenschluss der zehn wichtigsten westlichen Industrieländer (USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien, Schweden und Kanada) zur Abstimmung und gemeinsamen Vertretung ihrer währungspolitischen Interessen und zur gegenseitigen Unterstützung bei Zahlungsbilanzproblemen. Seit 1984 gehört die Schweiz als elftes Vollmitglied der Zehnergruppe an (seit 1964 assoziiertes Mitglied). Bei Sitzungen werden die Länder durch Mitglieder der Regierung (in der Regel Finanzminister) und der Notenbank (in der Regel deren Präsident) vertreten. Auch Repräsentanten des IWF, der OECD und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) nehmen an den Sitzungen teil. Die Zehnergruppe entwickelte sich zum einflussreichsten Beratungsgremium für Fragen der internationalen Währungsordnung und -politik. Sie konnte zwar internationale Währungskrisen nicht verhindern, trug aber zur Minderung der Auswirkungen bei. Durch den hohen Anteil ihrer Mitglieder an den Quoten des IWF nimmt die Zehnergruppe wesentlichen Einfluss auf dessen Politik. - Der Erörterung weltwirtschaftlicher Fragen dienen auch die Treffen der Siebenergruppe (Weltwirtschaftsgipfel).
Universal-Lexikon. 2012.