modrig; verfault; verrottet; morsch; faulig; träge; pomadig (umgangssprachlich); müßig; passiv; phlegmatisch; tatenlos; untätig; bequem; fragwürdig; fraglich; ungewiss; strittig; zweifelhaft; bedenklich
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faul [fau̮l] <Adj.>:1.
a) zersetzt, in Gärung, Verwesung geraten [und dadurch verdorben, ungenießbar geworden]:
faules Holz; faule Äpfel, Eier; das Fleisch, der Fisch riecht faul.
Syn.: ↑ schlecht.
b) als sehr zweifelhaft, bedenklich, als nicht in Ordnung, nicht einwandfrei empfunden:
ein fauler Kompromiss; eine faule Ausrede; an der Sache ist etwas faul.
Syn.: ↑ anrüchig, ↑ anstößig, ↑ dubios, ↑ fragwürdig, nicht ganz astrein (ugs.), nicht ganz hasenrein (ugs.), ↑ obskur, ↑ zweifelhaft.
2. (emotional) nicht gern tätig; abgeneigt zu arbeiten, sich zu bewegen, anzustrengen; nicht fleißig:
er ist ein fauler Schüler, Kerl, Mensch; ein faules Leben führen; sie ist zu faul, sich etwas zu essen zu machen; faul herumsitzen.
Zus.: denkfaul, schaltfaul, schreibfaul.
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faul 〈Adj.〉
2. 〈fig.〉 moralisch, sittlich verdorben
3. träge, arbeitsunlustig
4. 〈Kaufmannsspr.〉
4.2 unsicher (Aktien)
5. 〈Bgb.〉 morsch, brüchig, zersetzt
6. 〈umg.〉 bedenklich, verdächtig (Angelegenheit)
● das sind \faule Ausreden! 〈fig.; umg.〉 dumme unglaubwürdige A.; \faule Eier auf die Bühne werfen (als Zeichen des Missfallens); ein \fauler Friede 〈fig.; umg.〉 ein Friede, dem man nicht trauen kann; ein \fauler Geruch; \faule Geschäfte machen 〈fig.; umg.〉 bedenkliche, unsaubere G.; sie liegt den ganzen Tag über auf der \faulen Haut 〈fig.; umg.〉 sie tut nichts; \faules Holz, Wasser; ein \fauler Kunde 〈fig.; umg.〉 ein verdächtiger Kerl; ein \fauler Schüler; \faule Witze machen 〈fig.; umg.〉 schlechte W.; alles nur \fauler Zauber! 〈fig.; umg.〉 Schwindel ● \faul riechen, schmecken; sein: an der Sache ist etwas \faul 〈fig.; umg.〉 nicht in Ordnung ● er, nicht \faul, rennt dem Einbrecher hinterher 〈umg.〉 behände, flink [<ahd. ful, engl. foul, got. fuls; zu germ. *fu <idg. *pu, urspr. lautmalend: *pu „pfui“; Grundbedeutung: „in Verwesung befindlich“]
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faul <Adj.> [mhd. vūl, ahd. fūl, eigtl. = stinkend, modrig]:
1. durch Einwirkung zersetzender Bakterien [u. unter Entwicklung übel riechender Gase] in Gärung, Verwesung geraten, übergegangen [u. dadurch verdorben, unbrauchbar]:
-es Fleisch, Obst, Holz;
das Wasser hat einen -en Geruch;
die Eier sind, schmecken f.;
der Tümpel riecht f. (riecht nach Fäulnis).
2. (ugs. abwertend) sehr zweifelhaft, bedenklich; nicht einwandfrei, nicht in Ordnung u. daher unbefriedigend:
ein -er Kompromiss;
das ist eine ganz -e Sache;
eine -e (unglaubwürdige) Ausrede;
ein -er (ungedeckter) Wechsel;
an der Sache ist etwas f.;
R etwas ist f. im Staate Dänemark (hier stimmt etwas nicht, ist etwas nicht in Ordnung; nach Shakespeare, Hamlet I, 4: something is rotten in the state of Denmark).
3. [schon mhd., eigtl. = so lange liegen geblieben, bis Fäulnis eintritt] abgeneigt zu arbeiten, sich zu bewegen, sich anzustrengen; nicht gern tätig; bequem, träge:
ein -er Schüler;
ein -es Leben führen;
er hat heute seinen -en Tag (an dem er nichts tut);
er ist zu f. zum Schreiben;
f. herumliegen;
stinkend f. sein (salopp abwertend; eine extreme Faulheit zeigen);
☆ nicht f. (ohne zu zögern, schnell reagierend, rasch bei der Hand: sie, nicht f., beantwortete seine Zudringlichkeit mit einer Ohrfeige).
4. (veraltend) säumig, nachlässig:
ein -er Schuldner.
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faul <Adj.> [mhd. vūl, ahd. fūl, eigtl. = stinkend, modrig; 3: schon mhd., eigtl. = so lange liegen geblieben, bis Fäulnis eintritt]: 1. durch Einwirkung zersetzender Bakterien [u. unter Entwicklung übel riechender Gase] in Gärung, Verwesung geraten, übergegangen [u. dadurch verdorben, unbrauchbar]: -es Fleisch, Obst, Holz, Laub; ein -er Zahn; das Wasser hat einen -en Geschmack, Geruch; die Fische, Eier sind, schmecken f.; der Tümpel riecht f. (riecht nach Fäulnis); Vom täglichen Aufwaschen waren im ganzen Haus die Bretter der Fußböden f. geworden (Müller, Niederungen 69). 2. (ugs. abwertend) sehr zweifelhaft, bedenklich, [moralisch] unsauber; nicht einwandfrei, nicht in Ordnung u. daher unbefriedigend: ein -er Kompromiss; -e Witze erzählen; sie amüsieren die Zuschauer mit kleinen Showeinlagen und -en Sprüchen (NZZ 28. 8. 86, 33); das ist eine ganz -e Sache; eine -e (unglaubwürdige) Ausrede; ein -er (ungedeckter) Wechsel; Alle vermuten -e Wechsel und Checks im Hintergrund (Vaterland 27. 3. 85, 23); Ich hoffe nicht, dass Sie irgendeinen -en Trumpf im Ärmel haben (Stories 72 [Übers.], 15); ein -er (unsicherer) Friede; Vergessen wir aber nicht eine andere ... Tarnung, -e Geschäfte abzuwickeln (Wiener 11, 1983, 52); Wenn die Mitarbeiter häufig wechseln, ist mit dem Betriebsklima etwas f. (Richartz, Büroroman 14); R etwas ist f. im Staate Dänemark (hier stimmt etwas nicht, ist etwas nicht in Ordnung; nach Shakespeare, Hamlet I, 4: something is rotten in the state of Denmark). 3. abgeneigt zu arbeiten, sich zu bewegen, sich anzustrengen; nicht gern tätig; bequem, träge: ein [stinkend (ugs. abwertend; extrem)] -er Schüler; Georg, das -e Schwein, sitzt beim Tisch, raucht und sieht zu (Sobota, Minus-Mann 187); ein -es Leben führen; er hat heute seinen -en Tag (an dem er nichts tut); Das könnte an einem -en Wochenende sein (Zivildienst 5, 1986, 27); er ist zu f. zum Schreiben; er war f. im Englischen und handelte sich dort hin und wieder eine Vier ein (Loest, Pistole 44); f. herumliegen; *nicht f. (ohne zu zögern, schnell reagierend, rasch bei der Hand): sie, nicht f., beantwortete seine Zudringlichkeit mit einer Ohrfeige. 4. (veraltend) säumig, nachlässig: ein -er Schuldner; Kleinere Betriebe haben zu viele -e Kunden (DM 5, 1966, 56).
Universal-Lexikon. 2012.