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Grün|dọn|ners|tag 〈m. 1〉 der Donnerstag vor Ostern [vielleicht nach dem früher üblichen Genuss einer grünen Kräutersuppe an diesem Tag od. nach den grünen Messgewändern od. „Grün...“ <mhd. gronan „weinen“, da am folgenden Karfreitag traditionell reuige (d. h. weinende, zerknirschte) Sünder wieder in die Kirche aufgenommen wurden]
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Grün|dọn|ners|tag, der [mhd. grüene donerstac; H. u., wohl nach dem weitverbreiteten Brauch, an diesem Tag grünes Gemüse zu essen]:
Donnerstag vor Ostern (als Tag des letzten Abendmahls Christi begangen).
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Gründonnerstag
[wohl nach dem Brauch, an diesem Tag etwas Grünes zu essen; vielleicht auch nach mittellateinisch dies viridium »Tag der Büßer« (eigentlich der Grünen, d. h. derer, die durch ihre Buße wieder zu lebendigen, grünen Zweigen der Kirche werden)], lateinisch Feria quịnta in Coena Dọmini, Feria quịnta Hebdọmadae sạnctae, 5. Tag der Karwoche, nach 1. Korintherbrief 11, 23 Tag des letzten Abendmahls. Zu seinem Gedächtnis findet in allen christlichen Liturgien ein seit dem 4. Jahrhundert nachweisbarer Abendgottesdienst statt. In zahlreichen katholischen Kirchen wird dabei traditionell die Fußwaschung (Johannes 13, 5; 14) symbolisch nachvollzogen. Am Gründonnerstag als dem letzten Tag der ursprünglichen Fastenzeit erfolgte (nach einem öffentlichen Bußverfahren) die erst Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem Pontifikale gestrichene Wiederaufnahme Exkommunizierter (Rekonziliation).
Im Gedenken an die Einsetzung des Abendmahls, zur »Mandat«-Feier, wurden, seit dem späten Mittelalter bezeugt, von Klöstern, Stadtpfarreien, Stadtobrigkeiten Brotspenden, das »Mandatbrot«, in Westfalen »Mändelbrot«, an Arme, auch Honigbrote und Lebkuchen an Kinder verteilt. Von Gründonnerstag bis in die Osternacht schweigen die (laut Volksmund nach Rom geflogenen) Glocken der katholischen Kirchen. Vielerorts zogen dann Knabengruppen mit hölzernen Tafeln, Klappern oder Ratschen von Haus zu Haus, luden zum Gottesdienst und erheischten Naturalien, besonders Eier. Den am Gründonnerstag gelegten Eiern wurde besondere Segens- und Schutzkraft zugeschrieben. Seit dem 17. Jahrhundert wurde besonders in altbayerischen und tirolischen Kirchen, in manchen Orten bis zur Liturgiereform 1955, durch plastisch-bewegliche Figuren das Gebet Christi am Ölberg inszeniert.
Die österl. Tage: G., Karfreitag, Ostern, hg. v. der Erzabtei Beuron (1977, Missale romanum. Versio Germanica).
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Grün|dọn|ners|tag, der [mhd. grüene donerstac; H. u., wohl nach dem weit verbreiteten Brauch, an diesem Tag grünes Gemüse zu essen]: Donnerstag vor Ostern (als Tag des letzten Abendmahls Christi begangen).
Universal-Lexikon. 2012.