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Schweizerdeutsch
Schwyzerdütsch; Schwyzertütsch

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schwei|zer|deutsch 〈Adj.〉 \schweizerdeutsche Mundarten die in der Schweiz gesprochenen deutschen Mundarten

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schwei|zer|deutsch <Adj.>:
in der auf den deutschen Mundarten basierenden Verkehrssprache der deutschsprachigen Schweiz:
die -en Mundarten;
er spricht s.

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Schweizerdeutsch,
 
Schwyzerdütsch ['ʃviː-], Schwyzerdytsch, Schwyzertütsch, Sammelbezeichnung für die verschiedenen in der deutschsprachigen Schweiz gesprochenen alemannischen Mundartvarietäten. Trotz einer umfangreichen Dialektliteratur konnte sich nie eine standardisierte schweizerdeutsche Schriftsprache durchsetzen. Vielmehr ist das Neuhochdeutsche eine der Schweizer Amtssprachen, allerdings mit Abweichungen in Orthographie (Ersetzung von ß durch ss), im Lexikon (Wörter aus dem Dialekt, z. B. lärmig, Vernehmlassung, Unterbruch, wie aus den romanischen Kontaktsprachen, v. a. dem Französischen, z. B. Jupe »Rock« oder merci »danke«), in den Wortbildungsmustern (Lädeli, verunfallen) sowie in der Morphosyntax (innert 5 Minuten). — Die schweizerdeutschen Mundarten werden - nicht zuletzt aufgrund des Fehlens einer an der Standardsprache orientierten Umgangssprache - in allen informellen Gesprächssituationen, in letzter Zeit auch verstärkt in formeller Rede, u. a. in der Politik und in den Medien, verwendet. Trotz starker Aufsplitterung des schweizerdeutschen Mundartgebiets (Ortsmundarten) ist die gegenseitige Verständlichkeit so hoch, dass sich Ausgleichsdialektformen nur in den großen städtischen Ballungszentren (Bern, Zürich) bis zu einem gewissen Grade bemerkbar machen. Außer der sprachlichen Enklave Samnaun (Teil des bairischen Mundartraums) gehören alle schweizerdeutsche Sprachformen zum alemannischen Dialektgebiet, und zwar bis auf die Basler Gegend (die zum Niederalemannischen gerechnet wird) zum Hoch- und Südalemannischen, wobei die archaischen Mundarten des Wallis (Walserdeutsch) als Höchstalemannisch bezeichnet werden.
 
Literatur:
 
Schweizer. Idiotikon. Wb. der schweizerdt. Sprache, begr. v. F. Staub u. a., fortgef. v. A. Bachmann u. a., auf zahlr. Bde. ber. (Frauenfeld 1881 ff.);
 
Sprachatlas der dt. Schweiz, hg. v. R. Hotzenköcherle, fortgef. v. R. Schläpfer u. a., 6 Bde. (Bern 1962-88);
 S. Kaiser: Die Besonderheiten der dt. Schriftsprache in der Schweiz, 2 Bde. (1969-70);
 P. Kühn: Dt. Sprache in der Schweiz, in: Lex. der germanist. Linguistik, hg. v. H. P. Althaus (21980);
 A. Baur: Was ist eigentlich S.? (Winterthur 1983);
 R. Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der dt. Schweiz (Aarau 1984);
 A. Wyler: Dialekt u. Hochsprache in der deutschsprachigen Schweiz (Zürich 51992);
 U. Ammon: Die dt. Sprache in Dtl., Österreich u. der Schweiz (1995).

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Schwei|zer|deutsch, das: vgl. ↑Deutsch.

Universal-Lexikon. 2012.