Slavonien
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Slawoni|en,
kroatisch Slavonija ['slavɔːnija], ungarisch Szlavónia ['slɔvoːniɔ], Gebiet im Ostteil von Kroatien zwischen der Senke der Ilova (linker Nebenfluss der Save) im Westen und Sirmien im Osten, zentraler Ort ist Osijek; umfasst die Tiefebenen an der unteren Save (Posavina) im Süden und Drau (Podravina) im Norden, die durch den bis 984 m über dem Meeresspiegel aufsteigenden östlichen Teil des waldreichen Kroatisch-Slawonischen Inselgebirges getrennt werden; Ackerbau auf fruchtbaren Lössböden im westlichen Teil; Erdölförderung und Erdgasgewinnung; wichtigste Industriestandorte sind Osijek, Slavonski Brod und Slavonska Požega. - Slawonien, in römischer Zeit Teil der Provinz Pannonien, unterstand seit der Völkerwanderungszeit wechselnder Oberhoheit, bevor es im 10. Jahrhundert Kroatien angegliedert wurde und mit diesem 1091/1102 an Ungarn fiel (Banschaft Slawonien). Seit 1526 als Teil des Sandschaks Ungarn und Kroatien osmanisch, seit 1699 (Frieden von Karlowitz) österreichisch, dabei seit 1702 als Königreich Slawonien zu Kroatien, und teilweise in die Militärgrenze einbezogen, erfolgte im 18. Jahrhundert die Ansiedlung von Deutschen (Donauschwaben) und Serben. Unter Einräumung einer Verwaltungs- und Kulturautonomie kam Slawonien im Ungarisch-Kroatischen Ausgleich 1868 mit Kroatien zum ungarischen Teil Österreich-Ungarns (Transleithanien). Slawonien kam 1918 zum späteren Jugoslawien. 1945/46 wurden die Donauschwaben vertrieben sowie Serben und Montenegriner angesiedelt. Bei Proklamation eines »Serbischen autonomen Gebiets Slawonien, Baranya und Westsrem« (Sirmien) im Sommer 1991 war Slawonien im serbisch-kroatischen Krieg 1991 hart umkämpft, besonders um Osijek und Vukovar; während die dabei serbisch besetzten Gebiete in Westslawonien im Mai 1995 von der kroatischen Armee zurückerobert wurden, kam Ostslawonien nach dem Vertrag von Erdut vom 12. 11. 1995 unter UN-Übergangsverwaltung (Anfang 1996 bis 15. 1. 1998), die die Entmilitarisierung und friedliche Wiedereingliederung in den kroatischen Staat sicherte.
Universal-Lexikon. 2012.