Ak|ro|po|lis 〈f.; -, -po|len〉 altgriech., auf einem Hügel gelegene Stadtburg (bes. die von Athen) [<grch. akros „oberst“ + polis „Stadt“]
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Ak|ro|po|lis, die; -, Akropolen [griech. akrópolis]:
a) <o. Pl.> Burg oberhalb Athens;
b) (in vielen griechischen Städten der Antike) auf einem Hügel oberhalb einer Stadt gelegene Burg.
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Akropolis
[griechisch »Oberstadt«] die, -,
1) Plural. ..'polen, altgriechische Bezeichnung für die Burg der Stadt (Polis). Antike Siedlungen suchten den natürlichen Schutz isoliert liegender Berge, die in der Regel befestigt wurden. Eine Hang-, dann Flachstadt schloss sich erst als Ergebnis historischer Entwicklung an.
2) Akropolis von Athen. Die günstige Lage des Burgbergs, ein steil abfallender Kalksteinfelsen zwischen zwei Bachtälern, lockte schon in der Jungsteinzeit zur Ansiedlung. In der Blütezeit der mykenischen Kultur war die Akropolis Sitz des Königs von Athen. Gegen 1250 v. Chr. wurde der Hügel durch eine kyklopische Mauer (»Pelargikon«) befestigt (Teile erhalten). Bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. waren Burg und Stadt Athen identisch; die Akropolis wurde daher »Polis« genannt. An der Stelle des mykenischen Palastes stand in homerischer Zeit ein Holztempel über einem Steinsockel, im frühen 6. Jahrhundert ein erster Steinbau (Fundamente nicht nachgewiesen) und im späten 6. Jahrhundert v. Chr. der »Alte Athenatempel« mit Säulenumgang. Neben der Stadtgöttin Athena erhielten auch andere Götter auf der Akropolis einen Kult (an Altären oder in abgesonderten Bezirken), v. a. seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Nike. 480 v. Chr. wurde die Akropolis durch die Perser zerstört. Die Trümmer (»Perserschutt«), darunter Skulpturen der archaischen Bauten und Weihgeschenke (farbige Mädchenstatuen, »Koren« genannt, Kleinkunst und Keramik), wurden zur Bodenfüllung der v. a. nach Süden durch eine Stützmauer erweiterten Burgfläche verwendet (im 19. Jahrhundert ausgegraben).
Seit 454 v. Chr. war die Akropolis auch religiöser Mittelpunkt des 1. Attischen Seebundes, aus dessen Mitteln die Bauten der klassischen Zeit finanziert wurden: der Parthenon (447-432), die Propyläen (437-432), das Erechtheion (421-406) und der neue Niketempel (425-421). Die Stelle des 406 abgetragenen Alten Athenatempels wurde zum Festplatz vor dem am alten Platz belassenen Athena-Altar. Zu ihm führte die Prozession des Panathenäenfestes (dargestellt auf dem Parthenonfries). Die 9 m hohe Statue der Athena Promachos des Phidias beherrschte ihn; großplastische Weihgeschenke standen bei den meist von Mauern und Terrassen umschlossenen Tempeln (Athena Lemnia des Phidias, Perikles des Kresilas). Aus der Römerzeit (1. Jahrhundert v. Chr.) stammen der Roma- und Augustustempel und das Monument für Agrippa.
Im Mittelalter war die Akropolis die Burg des Erzbischofs von Athen (Kirchen im Parthenon und Erechtheion), 1204 bis 1458 Sitz der »fränkischen« Herzöge (Palas in den Propyläen), dann Wohnstätte der türkischen Garnison (Moschee im Parthenon, Harem des Kommandanten im Erechtheion). Im griechischen Freiheitskrieg kam sie 1821 in die Hand der Griechen, 1827 wieder in die der Türken; beide verstärkten die Befestigung (Niketempel erst damals abgetragen). 1833 räumten die Türken die Burg. K. F. Schinkels Vorschlag, sie zum Königssitz umzugestalten, wurde verworfen. Die türkischen Bauten wurden beseitigt, der Niketempel 1835 wieder aufgerichtet. Seither ist die Akropolis Ausgrabungsstätte sowie Museum und gilt als nationales Symbol Griechenlands. Die UNESCO erklärte die Akropolis zum Weltkulturerbe.
Als Folge der Auswirkung verrosteter Eisenklammern aus früheren Restaurationen und der zunehmenden Luftverschmutzung, welche eine Umwandlung der Marmoroberfläche in Gips bewirkt, entstanden seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts große Schäden an den Bauten und Skulpturen. Die Karyatiden vom Erechtheion wurden durch Kopien ersetzt, die stark zerstörten Originale im Akropolismuseum aufgestellt. Alle eisernen Bindeglieder werden gegen nicht rostende Titaniumglieder ausgetauscht. Die Stabilisierung des gefährdeten Akropolisfelsens sowie weitere Sanierungsmaßnahmen sind im Gang.
Literatur: Athen.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
griechische Klassik
Akropolis von Athen
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Akro|po|lis, die; -, Akropolen [griech. akrópolis]: a) (in vielen griechischen Städten der Antike) auf einem Hügel oberhalb einer Stadt gelegene Burg; b) <o. Pl.> Burg oberhalb Athens.
Universal-Lexikon. 2012.