Flẹcht|band 〈n. 12u〉 ornamentales Ziermotiv, das aus ineinandergeflochtenen Bändern besteht, bes. in der Baukunst u. Buchmalerei verwendet
* * *
Flẹcht|band, das <Pl. …bänder>:
Ornament aus verschlungenen Bändern.
* * *
Flechtband,
Ziermotiv, aus verschieden geflochtenen Bändern bestehendes Ornament mit unterschiedlichen Mustern. Es findet sich zuerst auf sumerischen Rollsiegeln des 3. Jahrtausends v. Chr. und ist besonders in der syrischen Glyptik des 2. Jahrtausends v. Chr. verbreitet. Seit der Eisenzeit tritt es auch in Süd- und Mitteleuropa auf. Das antike Flechtband besteht seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. aus zwei gegeneinander verschobenen Wellenbändern, wobei in der Mitte eine Kreisform entsteht, in deren Mitte ein Punkt oder eine Kreisscheibe gesetzt wird. Bei reliefierten Flechtbändern in der Bauplastik tritt dieser Kreis plastisch als »Auge« hervor. Das antike Flechtband tritt auch mehrreihig auf, wobei die Zwickel mit Palmetten gefüllt werden.
Vom spätantiken Flechtband leiteten sich das koptische, byzantinische und nordische Flechtband ab, oft erweitert zu Geflechten mit zahlreichen Ornamentmotiven und Flechtbandknoten; im 6. Jahrhundert n. Chr. fand die Verflechtung in den germanischen Tierstil Eingang. Die germanische Flechtornamentik der Völkerwanderungszeit lebte in der anglo-irischen Buchmalerei fort, auf dem Festland bis in die Merowingerzeit, gelegentlich noch in der Karolingerzeit. Das Flechtband wurde in der Bauornamentik der Romanik wieder aufgegriffen. Es erscheint auch als Ziermotiv in afrikanischen Kulturen (Ashanti, Yoruba, Benin, Bakuba u. a.).
* * *
Flẹcht|band, das <Pl. ...bänder>: Ornament aus verschlungenen Bändern.
Universal-Lexikon. 2012.